URI: 
       # taz.de -- Transparenzbericht von Apple: Die USA sind am neugierigsten
       
       > Apple veröffentlicht erstmals Zahlen zu Behördenanfragen: Die US-Behörden
       > stellen am meisten Anfragen nach Nutzerdaten. Deutschland liegt auf Platz
       > vier.
       
   IMG Bild: Sie benutzen ein iPhone? Es könnte durchaus sein, dass Behörden ihre Nutzerdaten bei Apple angefragt haben.
       
       CUPERTINO dpa | Die US-Behörden sind auch bei Apple am neugierigsten.
       Allerdings bekommt der iPhone-Konzern von ihnen deutlich weniger Anfragen
       nach Nutzerdaten als die Internet-Unternehmen Facebook, Google und Yahoo.
       Bei Anfragen nach Geräte-Informationen liegt Deutschland weltweit hinter
       den USA auf dem zweiten Platz. Dabei geht es zum Beispiel um Daten, die bei
       der Suche nach gestohlenen iPhones oder iPads helfen sollen, wie Apple am
       Dienstag erläuterte.
       
       [1][Dem Bericht zufolge] erhielt Apple im ersten Halbjahr 2013 von
       US-Behörden zwischen 1.000 und 2.000 Anfragen zu 2.000 bis 3.000
       Nutzerkonten. Die amerikanischen Internet-Unternehmen dürfen diese Zahlen
       aus den USA nicht exakt, sondern nur in einer solchen Spanne
       veröffentlichen, seitdem sie auch bisher geheime Anfragen mitzählen dürfen.
       
       Selbst wenn die Zahlen am unteren Ende der Spanne liegen, waren US-Behörden
       mit Abstand am aktivsten: Großbritannien kommt auf dem zweiten Platz nur
       auf 127 Anfragen und Spanien folgt mit 102 Anträgen. Deutschland liegt mit
       93 Anfragen auf Platz vier.
       
       Bei den Geräte-Informationen ist das Bild etwas ausgewogener. So habe es in
       den USA 3.542 Anfragen zu gut 8.605 Geräten gegeben. In Deutschland seien
       es 2.156 Anträge zu 4.928 Geräten gewesen.
       
       ## Noch nie gab es geheime Anfragen
       
       Apple habe noch nie eine Anweisung zur Herausgabe von Informationen nach
       dem US-Auslandsspionagegesetz erhalten, erklärte der Konzern und hebelte
       damit ein wenig das Verbot aus, über solche Anfragen überhaupt zu
       informieren. Denn wenn die Formulierung aus einem der nächsten Berichte
       verschwinden sollte, könnte das den Eingang zumindest einer solchen Order
       bedeuten. Apple würde sich einer solchen Aufforderung nach Abschnitt 215
       des Patriot Act allerdings auch widersetzen, betonte der Konzern.
       
       Die Internet-Konzerne Facebook, Google und Yahoo bekommen deutlich mehr
       Anfragen nach Nutzer-Daten, auch vor allem von US-Behörden. Apple erlaubte
       sich in seinem Transparenz-Bericht auch einen leichten Seitenhieb: „Unser
       Geschäft hängt nicht von dem Sammeln persönlicher Daten ab. Wir haben kein
       Interesse, persönliche Informationen über unsere Kunden anzuhäufen.“
       
       Der Konzern wiederholte die zuletzt von einigen Experten angezweifelte
       Zusicherung, dass Nachrichten in seinem Mitteilungsdienst iMessage und dem
       FaceTime-Videochat verschlüsselt seien. Es würden auch keine
       identifizierbaren Daten zu Aufenthaltsorten oder Suchen in Karten
       gespeichert.
       
       6 Nov 2013
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://www.apple.com/pr/pdf/131105reportongovernmentinforequests2.pdf
       
       ## TAGS
       
   DIR Apple
   DIR Datenschutz
   DIR Spähaffäre
   DIR Internet
   DIR Geheimdienst
   DIR Soziale Netzwerke
   DIR NSA
   DIR Google
   DIR Twitter / X
   DIR Apple
   DIR USA
   DIR Datenschutz
   DIR NSA-Affäre
   DIR Apple
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Datenherausgabe von Facebook und Co: Bundesländer machen Druck
       
       Soziale Netzwerke sollen rascher Nutzerdaten herausgeben. Die Behörden
       begründen ihre Forderung auch mit möglichen Anschlagsplanungen.
       
   DIR Nutzerdaten im Internet: Mehr Transparenz beim Ausspähen
       
       Wie oft geben Unternehmen Nutzerdaten an Behörden weiter? In den USA darf
       darüber jetzt mehr informiert werden, in Deutschland nicht.
       
   DIR Herausgabe von Nutzerdaten: Der Maulkorb wird nur gelockert
       
       Die US-Regierung versucht die Internetkonzerne zu beschwichtigen. Sie
       dürfen nun etwas klarer sagen, wie oft Behörden Kundendaten verlangen.
       
   DIR Übernahme für 200 Millionen Dollar: Apple kauft Twitter-Auswerter
       
       Wie populär ist ein Thema bei Twitter? Die Firma Topsy berechnet die
       Bedeutung von Ereignissen im Kurznachrichtendienst. Apple hat das
       Unternehmen gekauft.
       
   DIR Apple kauft PrimeSense: Konzern macht in Bewegung
       
       Bekommen künftige iPhones und iPads 3D-Sensoren? Apple hat die Firma
       gekauft, die die Bewegungssteuerung für die XBox 360 entwickelt hat.
       
   DIR Debatte USA und der Abhörskandal: Rambo im Cyberkrieg
       
       Die USA demonstrieren im Abhörskandal ihr Talent für Fehlentscheidungen.
       Jetzt könnte Deutschland zeigen, was eine gute Freundschaft ausmacht.
       
   DIR Journalisten und Netzsicherheit: DJV warnt vor Google
       
       Die NSA hat die Internetfirmen Google und Yahoo ausgespäht. Für
       Journalisten stellt sich die Frage, was das für ihre Recherchearbeit
       bedeutet.
       
   DIR Neue Enthüllung in Spähaffäre: NSA greift bei Google und Yahoo ab
       
       Die NSA soll Nutzerdaten von beiden Internetkonzernen abfangen haben, so
       die „Washington Post“. Google reagiert empört und fordert rasche Reformen.
       
   DIR Neues von Apple, Nokia, Microsoft: „Mavericks“ für lau, der Rest teuer
       
       Geich drei große IT-Firmen haben gleichzeitig ihre neuen Angebote
       präsentiert. Die Konkurrenz ist vor allem bei Notebooks und
       Tablet-Computern groß.