URI: 
       # taz.de -- Kommentar Chemiewaffenzerstörung: Ein erster Etappenerfolg
       
       > Die Vernichtung der C-Waffenvernichtung in Syrien geht gut voran. An der
       > Brutalität des Assad-Regimes gegen die Zivilbevölkerung ändert das wenig.
       
   IMG Bild: OPCW-Chef Ahmet Üzümcü, nachdem die Organisation den Friedensnobelpreis bekommen hat
       
       Sämtliche Anlagen Syriens zur Herstellung von Chemiewaffen sind seit
       gestern zerstört. Die Lagerorte bereits produzierter Giftgase sind
       versiegelt und werden von Inspektoren der Organisation für das Verbot von
       Chemiewaffen (OPCW) kontrolliert. Damit wurde die erste Etappe des vom
       UNO-Sicherheitsrat Ende September verabschiedeten und vom Assad-Regime
       akzeptierten Plans zur vollständigen Vernichtung der syrischen
       C-Waffen-Kapazitäten bis Mitte 2014 fristgemäß umgesetzt.
       
       Die Gefahr, dass die seit den 70er Jahren entwickelten
       Massenvernichtungsmittel noch einmal eingesetzt werden – von wem und gegen
       wen auch immer –, ist deutlich geringer geworden. Das ist eine gute
       Nachricht. Es gibt die Kritik, die Mission zur Vernichtung der syrischen
       Chemiewaffen lenke ab von dem mit aller Brutalität fortgesetzten
       Bürgerkrieg mit konventionellen Waffen und Assad habe mit seiner Zustimmung
       ein militärisches Eingreifen des Auslands abwenden können.
       
       Das Erste ist ein Problem der von den Medien erzeugten Wahrnehmung des
       Konflikts. Das Zweite ist eine Fiktion. Denn für keines der denkbaren Ziele
       einer militärische Intervention gab und gibt es weder in Washington noch
       sonst wo jemals eine umsetzbare Option mit Aussicht auf Erfolg. Das gilt
       für eine Flugverbotszone zum Schutz der Bevölkerung, eine militärische
       Stärkung der bewaffneten Oppositionskräfte oder gar einen offener Krieg
       gegen Assad bis zu seinem Sturz gleichermaßen.
       
       Es gab nur die steile Droh-Rhetorik der Obama-Administration, die diesen
       falschen Eindruck erweckte. Der Ausweg aus dieser Sackgasse wurde Obama
       durch die Vereinbarung zur Vernichtung der syrischen C-Waffen ermöglicht.
       Bleibt zu hoffen, dass dieser erste Etappenerfolg die Chancen für die Ende
       November geplante Syrienkonferenz in Genf erhöht.
       
       31 Oct 2013
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Andreas Zumach
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt Syrien
   DIR Chemiewaffen
   DIR OPCW
   DIR C-Waffen
   DIR Schwerpunkt Syrien
   DIR Schwerpunkt Syrien
   DIR Schwerpunkt Syrien
   DIR Schwerpunkt Syrien
   DIR Schwerpunkt Syrien
   DIR USA
   DIR Schwerpunkt Syrien
   DIR Schwerpunkt Syrien
   DIR Schwerpunkt Syrien
   DIR Nobelpreis
   DIR Alternativer Nobelpreis
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Vernichtung der syrischen Chemiewaffen: Zeitplan ist im Verzug
       
       Die Zerstörung der Chemiewaffen in Syrien läuft offenbar nicht wie geplant.
       Eine für den 31. Dezember gesetzte Frist wird das Land nicht einhalten
       können, sagt die UNO.
       
   DIR UN bestätigen Giftgas-Einsätze in Syrien: Schuldige nicht genannt
       
       Nach monatelangen Untersuchungen legen UN-Experten ihren Abschlussbericht
       über Gasangriffe in Syrien vor. Unklar bleibt, wer dafür verantwortlich
       ist.
       
   DIR Zeitplan für syrische C-Waffen: Bis März soll das Zeug zerstört sein
       
       Rund 1000 Tonnen tödlicher Kampfstoffe lagern in Syrien. Sie sollen so
       schnell wie möglich ins Ausland geschafft und dort vernichtet werden. Doch
       wo?
       
   DIR Friedenskonferenz für Syrien: Opposition will teilnehmen
       
       Die Syrische Nationale Allianz will an einer Friedenskonferenz in Genf
       teilnehmen. Auch das Regime von Assad hat die Teilnahme angekündigt.
       
   DIR Friedenskonferenz zu Syrien: Termin im November geplatzt
       
       Der Streit über eine Teilnahme des Iran und Vorbedingungen der syrischen
       Konfliktparteien, die sich ausschließen, verhindern eine Einigung.
       
   DIR Syrisches Chemiewaffenarsenal: Skepsis über Assads Liste
       
       Die US-Botschafterin bei den UN hat Zweifel an der Vollständigkeit von
       Assads C-Waffen-Liste geäußert. Sie verwies auf Syriens „jahrelange
       Verschleierung“.
       
   DIR Syrische Chemiewaffen: Ab nach Albanien
       
       Eine Zerstörung der Chemiewaffen in Syrien gestaltet sich schwierig. Die
       russische Regierung plant, die Kampfstoffe außer Landes zu bringen.
       
   DIR Bericht der OPCW in Syrien: Alle C-Waffen-Anlagen zerstört
       
       Syrien hat laut der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW)
       alle Produktionsanlagen für C-Waffen vernichtet. Die Führung zeige sich
       kooperativ.
       
   DIR Bürgerkrieg in Syrien: Wahrheitskampf über YouTube
       
       Traditionelle Medien können nur unzureichend aus dem Land berichten. An
       ihre Stelle treten oft Videos und Fotos, die von den Konfliktparteien
       selbst ins Netz gestellt werden.
       
   DIR Friedensnobelpreis 2013: Chemiewaffen-Gegner ausgezeichnet
       
       Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr erneut an eine Institution: die
       Organisation für das Verbot von Chemiewaffen, OPCW.
       
   DIR Lobbyist der Woche: Der Waffenkiller
       
       Dr. Paul Walker wäre genau der richtige für die Kontrolle und Beseitigung
       der syrischen Giftgasarsenale. Nun erhielt er den Alternativen Nobelpreis.