# taz.de -- Waljagd in Japan: Bestände sind gefährdet
> Umweltschützer kritisieren Japans Walfang-Politik. Die Jagdquoten würden
> nach Kriterien festgelegt, die auf überholten Zahlen basieren.
IMG Bild: Japanische Arbeiter zerlegen einen Wal. Im Jahr töten die Walfänger über 16.000 Meeressäuger.
TOKIO ap/taz | Die Jagd vor der japanischen Küste auf kleinere Wale,
Delfine und Schweinswale gefährdet nach Angaben von Umweltschützern einige
Arten in ihrem Bestand. Zudem würden auch die Verbraucher der Gefahr
ausgesetzt, dass Schadstoffe in dem Fleisch sein könnten. In den
vergangenen 70 Jahren wurden in dem Gebiet über eine Million Meeressäuger
erlegt.
Die in London ansässige Environmental Investigation Agency [1][(EIA)
veröffentlichte am Donnerstag eine Studie], nach der die japanischen
Fangquoten auf bis zu 20 Jahre alten Zahlen basierten. Einige Arten seien
wohl schon so überfischt, dass sich die Bestände kaum noch erholen könnten.
Eine weitere Gefahr für die Tiere gehe von Lebendfängen für Aquarien vor
allem in China aus.
Die Tierschutzorganisation forderte die japanische Regierung auf, nach
Wegen zu suchen, die Erholung der Populationen zu gewährleisten.
Gleichzeitig kritisierte sie mangelnde Transparenz darüber, wie die
Fangquoten durchgesetzt werden. Zudem würden Konsumenten nicht ausreichend
über Quecksilber-Anteile in einigen Walprodukten informiert.
Die Fangquote für Meeressäuger liegt in diesem Jahr in Japan bei 16.655
Tieren. Das liegt deutlich unter den 30.000, die vor der Einführung der
Quoten 1993 jedes Jahr gefangen wurden. Japan verteidigt den küstennahen
Walfang mit der Tradition und dem Hinweis, dass viele Menschen davon
lebten.
31 Oct 2013
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DIR [1] http://www.eia-international.org/japans-small-cetacean-hunts-gamble-with-extinction-health
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