URI: 
       # taz.de -- Ausbeutung auf WM-Baustellen in Katar: Die Fifa soll es richten
       
       > Der Deutsche Fußball-Bund und der Gewerkschaftsbund fordern von der Fifa
       > Verbesserungen in Katar. Ein Fifa-Funktionär hält das für
       > „Menschenrechts-Heuchelei“.
       
   IMG Bild: Arbeiter schuften sich unter der Sonne Katars zu Tode.
       
       MÜNCHEN/AARHUS dpa | Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und der Deutsche
       Fußball-Bund (DFB) wollen sich für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen
       auf den WM-Baustellen im Golfstaat Katar einsetzen.
       
       DGB-Chef Michael Sommer sagte in einem Interview der Süddeutschen Zeitung,
       auf den WM-Baustellen werde weiterhin „gequält und gestorben“. In Absprache
       mit DFB-Präsident Wolfgang Niersbach soll daher nun der Weltverband FIFA
       und über ihn das Emirat in die Pflicht genommen werden.
       
       Demnach wollen Sommer und Niersbach die 24 Mitglieder des
       Fifa-Exekutivkomitees mobilisieren. Sommer werde dazu die
       Gewerkschaftschefs in jenen Ländern anschreiben, aus denen die 24
       Fifa-Funktionäre stammen. Niersbach werde sich direkt an sie wenden. „In
       maximal sechs Wochen“ wollen sie laut Sommer die Ergebnisse ihrer Aktion
       sichten. „Dann gehen wir auf die FIFA los“, sagte der Gewerkschafter.
       
       Die Fifa müsse dafür sorgen, dass in Katar künftig die Mindeststandards der
       Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) gelten. Dazu gehören die
       Beseitigung von Diskriminierung und Zwangsarbeit sowie die Zulassung von
       Gewerkschaften.
       
       Vor wenigen Wochen hatten Medienberichte über eine menschenunwürdige
       Situation von Gastarbeitern auf den Baustellen der WM 2022 für Aufsehen
       gesorgt. Allein in diesem Sommer sollen 44 Arbeiter aus Nepal gestorben
       sein.
       
       ## Fifa argumentiert mit Guantanamo Bay
       
       Ein hochrangiger Fifa-Funktionär hat die Kritik an der Menschenrechtslage
       in Katar als „scheinheilig“ zurückgewiesen. Er sei besorgt über die
       „Menschenrechts-Heuchelei“, sagte Kommunikationsdirektor des
       Fußball-Weltverbandes FIFA, Walter De Gregorio, am Mittwoch in Dänemark.
       
       Es werde vom Fußball anscheinend erwartet, er solle bei Entscheidungen
       höhere Standards von Ländern verlangen, als dies so manche Regierung tun
       würde. Wo solle bei einer Entscheidung über den Austragungsort eines
       Turniers die Grenze in Menschenrechtsfragen gezogen werden, fragte De
       Gregorio und nannte als Beispiel das US-Gefangenenlager Guantanamo Bay auf
       Kuba. „Guantanamo - muss man das berücksichtigen, wenn die USA ein Kandidat
       wäre?“
       
       31 Oct 2013
       
       ## TAGS
       
   DIR Fifa
   DIR Katar
   DIR Fußball-WM
   DIR Menschenrechte
   DIR Deutscher Fußballbund (DFB)
   DIR Fußball
   DIR Fußball
   DIR Fußball
   DIR Katar
   DIR Katar
   DIR Deutscher Fußballbund (DFB)
   DIR Fifa
   DIR Fußball
   DIR Fifa
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Fußball-WM in Katar: Der große Kick im Advent
       
       Der Fifa-Generalsekretär erklärt, dass das Turnier in Katar im November und
       Dezember stattfinde. Damit überrascht er selbst führende Funktionäre.
       
   DIR Amnesty-Bericht zu WM in Katar: „Nepalesen wie Vieh behandelt“
       
       Zwölf-Stunden-Schichten, kein Lohn, Pässe weg. Amnesty International hat
       einen Bericht zu den Arbeitsumständen auf Katars WM-Baustellen
       veröffentlicht.
       
   DIR Fußballprofi darf Katar nicht verlassen: Appell an Guardiola und Zidane
       
       Der in Katar festsitzende französische Fußballspieler Zahir Belounis bittet
       ausgerechnet die WM-Lobbyisten, ihm bei der Ausreise zu helfen.
       
   DIR WM 2022 trotz Ausbeutung in Katar: Der Emir und sein Sepp
       
       Fifa-Boss Blatter zeigt sich in Doha zufrieden mit der Arbeit des
       Turnier-Gastgebers. Die Entscheidung über den Austragungsort werde nicht
       revidiert.
       
   DIR Arbeitsmigranten in Katar: Entrechtet und ausgebeutet
       
       Viele Einwanderer im Golfstaat werden von ihren Arbeitgebern wie Sklaven
       behandelt. Kritik kommt nun von den UN. Unter anderem wird ein Mindestlohn
       gefordert.
       
   DIR Antrittsrede des wahren DFB-Präsidenten: „Holen wir die WM 2022 zu uns!“
       
       Wolfgang Niersbach bleibt DFB-Präsident. Das wollte Andreas Rüttenauer auch
       mal werden. Wir dokumentieren, welche Antrittsrede er gehalten hätte.
       
   DIR WM-Alptraum Katar: Das irre Votum
       
       Sklaverei, Korruption, Homophobie: Seit die Fifa die Fussball-WM 2022 in
       das Emirat Katar vergeben hat, folgt ein Problem auf das andere.
       
   DIR WM 2022 in Katar: Sklaverei für das Fußballfest
       
       Auf den WM-Baustellen kommen etliche Gastarbeiter ums Leben, weil sie unter
       grausamen Bedingungen schuften müssen. Die Fifa gibt sich besorgt.
       
   DIR Zwangsarbeit für Fußball-WM: Mord wegen Sport
       
       44 nepalesische Gastarbeiter sind bereits auf den katarischen WM-Baustellen
       wegen Herzversagens oder Arbeitsunfällen gestorben. Die FIFA zeigt sich
       „besorgt“.