URI: 
       # taz.de -- Studie der Techniker Krankenkasse: Deutschland im Stress
       
       > Frauen sind gestresster als Männer. Großstädter fühlen sich stärker
       > belastet. Am meisten leiden Menschen, die um die 40 Jahre alt sind.
       
   IMG Bild: Könnten Sie mal kurz...?
       
       BERLIN afp | Job, Familie, Kinder, finanzielle Sorgen: Fast sechs von zehn
       Deutschen empfinden ihr Leben als stressig. Jeder Fünfte steht sogar unter
       Dauerdruck, wie eine am Mittwoch in Berlin veröffentlichte [1][Umfrage der
       Techniker Krankenkassen (TK)] zeigt. Besonders gestresst fühlen sich
       demnach Frauen, aber auch die sogenannte Sandwichgeneration zwischen Mitte
       30 und Mitte 40. Sie befinden sich im Spagat zwischen Kind, Karriere und
       Hausbau sowie den eigenen Eltern, die auch immer mehr Hilfe brauchen.
       
       Unter den 35- bis 45-Jährigen empfinden laut der Umfrage acht von zehn
       Menschen ihr Leben als stressig, jeder Dritte steht sogar unter Dauerdruck.
       Diese Generation hat daher auch ein besonders hohes Risiko für psychische
       Erkrankungen wie Burnout.
       
       Dabei sind Kinder keineswegs der größte Stressfaktor. Vielmehr ist es der
       Job, der überdurchschnittlich viele Eltern belastet (61 Prozent), gefolgt
       von familiären Konflikten (47 Prozent). Erst dann kommt die Kindererziehung
       (46 Prozent). Hinzu kommen oft auch finanzielle Sorgen (40 Prozent). Nicht
       zuletzt haben fast vier von zehn arbeitenden Eltern Probleme bei der
       Vereinbarkeit von Job und Familie.
       
       Die Studie zeigt weiterhin, dass Frauen deutlich stärker unter Druck stehen
       als Männer. Während sich fast zwei Drittel der Frauen (63 Prozent)
       gestresst fühlen, ist dies bei den Männern „nur“ jeder zweite (52 Prozent).
       Zum Job kommt bei Frauen oft noch der familiäre Druck durch Haushalt und
       Kindererziehung hinzu, der nach wie vor stärker auf ihnen lastet.
       Allerdings räumt jede zweite Frau auch ein, dass sie sich durch ihre hohen
       Ansprüche an sich selbst zusätzlich unter Druck setzt.
       
       ## Arbeit als Hauptstressfaktor
       
       In der Folge fühlen sich Frauen deshalb auch häufiger als Männer
       ausgebrannt und leiden unter Burnout. So begeben sich laut Umfrage Frauen
       zwischen 26 und 50 Jahren doppelt so häufig in eine Psychotherapie als
       Männer. Einmal mehr bestätigt die Studie, dass die Arbeit der Stressfaktor
       Nummer eins ist. Sieben von zehn Berufstätigen sind gestresst. Fast ebenso
       viele sagen, dass ihr Leben in den vergangenen drei Jahren sogar stressiger
       geworden ist.
       
       Allerdings wirkt sich Stress nicht immer negativ aus: Jeder zweite
       Berufstätige fühlt sich durch Stress erst richtig angespornt und zur
       Kreativität beflügelt. Wer seine Arbeit hingegen als reinen Broterwerb
       sieht, leidet eher unter gesundheitlichen Problemen. Das Risiko für
       seelische Beschwerden wie Burnout oder Depressionen ist bei jenen, die
       keinen Spaß an der Arbeit haben, doppelt so hoch.
       
       Letztlich kommt es insgesamt auf die sogenannte Work-Life-Balance an, wie
       TK-Vorstandschef Jens Baas betont. Ein entsprechender Ausgleich in der
       Freizeit könne einen anstrengenden Job oder Familienalltag kompensieren.
       Das Forsa-Institut befragte für die Studie im September insgesamt 1.000
       Männer und Frauen ab 18 Jahren.
       
       30 Oct 2013
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://www.presseportal.de/pm/6910/2587172/tk-und-sven-hannawald-stellen-stressstudie-vor-deutschland-unter-druck-jeder-dritte-berufstaetige
       
       ## TAGS
       
   DIR Stress
   DIR Techniker Krankenkasse
   DIR Arbeit
   DIR Alltag
   DIR Studie
   DIR Burnout
   DIR Burnout
   DIR Gesundheitspolitik
   DIR Psychische Erkrankungen
   DIR Arbeitgeber
   DIR Job
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Debatte Burn-out: Mode oder Aufschrei
       
       Viele belächeln das Ausgebranntsein als Managerkrankheit. Doch die vielen
       Burn-outs bedeuten mehr: Die Erschöpfung bedroht die Demokratie.
       
   DIR Neue Bücher zum „Burnout“: Hurra, hurra, die Klasse brennt
       
       Vom Rock 'n' Roll ins Management: Die Soziologen Sighard Neckel und Greta
       Wagner analysieren den Burnout als Besserverdiener-Syndrom.
       
   DIR Koalition plant Krankenhaus-Reform: Gute Qualität soll belohnt werden
       
       Krankenhäuser sollen nach Vorstellungen von Union und SPD zukünftig stärker
       nach ihren Behandlungserfolgen bezahlt werden.
       
   DIR Psychische Belastung und Arbeit: Mehr Jobs für Menschen mit Macken
       
       Arbeit macht nicht kränker als früher. Doch wir brauchen mehr
       „mackengerechte“ Jobs und Toleranz, sagen Psychiater.
       
   DIR Psychische Gesundheit bei der Arbeit: Stress mit der Anti-Stress-Erklärung
       
       Arbeitsministerium, Gewerkschaften und Arbeitgeber wollten eine gemeinsame
       Erklärung zu Stress abgeben. In letzter Minute zogen die Arbeitgeber
       zurück.
       
   DIR Anerkennung von Berufskrankheiten: Josef K. kämpft gegen die Ohnmacht
       
       Wenn der Job krank macht, bekommen Betroffene eine Rente – aber nur wenn
       ein Zusammenhang zwischen der Arbeit und ihrem Leiden nachweisbar ist.
       
   DIR Studie zu Arbeitsstress: Hetze, Druck, noch mehr Hetze
       
       Wenn die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmt: Eine DGB-Studie
       zeigt, dass hohe Arbeitsbelastung den Beschäftigten an die Substanz geht.
       Dabei ist Prävention möglich.