# taz.de -- Israel und Hamas beschießen sich: Bomben gegen Raketen
> Die israelische Luftwaffe hat einen Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen
> mit einem Bombardement beantwortet. Zuvor hatte Israel entschieden, 26
> Gefangene freizulassen.
IMG Bild: Zwei Mitglieder der Hamas inspizieren nach dem israelischen Luftangriff einen Bombenkrater in der Nähe von Gaza-Stadt
TEL AVIV/GAZA dpa/afp | Nach Raketenangriffen der Hamas hat das israelische
Militär am Montag den Gazastreifen bombardiert. Eine Armeesprecherin in Tel
Aviv bestätigte den Luftangriff am Montag. Nach Angaben der im Gazastreifen
herrschenden Hamas wurde ein Trainingszentrum militanter Palästinenser von
einer Rakete getroffen. Es habe keine Verletzten gegeben. Die Pressestelle
der [1][israelischen Armee berichtete hingegen per Twitter], das
Bombardement habe zwei Abschussrampen für Raketen gegolten, direkte Treffer
seien gemeldet worden.
In der Nacht hatte das Abwehrsystem Eisenkuppel über der israelischen
Küstenstadt Aschkelon eine Rakete abgefangen. Eine weitere Rakete sei
offenbar in unbewohntem Gebiet im Umkreis der Stadt eingeschlagen, sagte
eine Armeesprecherin in Tel Aviv. Bereits am Sonntag war eine aus dem
Gazastreifen abgefeuerte Mörsergranate auf israelischem Gebiet
eingeschlagen. Bei keinem der Angriffe gab es Verletzte.
Die Raketenangriffe kamen nur wenige Stunden nach der Entscheidung Israels,
eine weitere Gruppe von 26 palästinensischen Langzeithäftlingen aus dem
Gefängnis freizulassen. Insgesamt sollen im Verlauf der Ende Juli unter
US-Vermittlung wiederaufgenommenen Friedensgespräche zwischen Israel und
den Palästinensern 104 Häftlinge freikommen, die noch vor Unterzeichnung
der ersten Friedensverträge vor 20 Jahren festgenommen worden waren.
Eine erste Gruppe von 26 Palästinensern war Mitte August auf freien Fuß
gesetzt worden. Angesichts mehrerer Anschläge im Westjordanland fordern
rechtsorientierte Israelis jedoch, keine weiteren Häftlinge freizulassen.
In den drei Monaten seit Beginn der Friedensgespräche sind bei gewaltsamen
Zwischenfällen im Westjordanland drei Israelis und neun Palästinenser
getötet worden.
## Schlließung der Schmuglertunnel belastet Wirtschaft in Gaza
Derweil verschlechtert sich die wirtschaftliche Lage im Gebiet der Hamas.
Palästinensischen Schätzungen zufolge erzeugt die Schließung der
Schmugglertunnel zwischen Ägypten und dem Gazastreifen jeden Monat
Millionenverluste für die Wirtschaft des abgeschotteten Küstengebietes.
Die Zerstörung der Tunnel habe schlimme Folgen für Industrie, Handel,
Landwirtschaft, Verkehr und den Bausektor, die sich pro Monat auf 230
Millionen Dollar (umgerechnet fast 170 Millionen Euro) summierten, sagte am
Sonntag der von der Hamas eingesetzte Vizeminister für die Wirtschaft in
Gaza, Hatem Oweida.
Der Güterimport nach Gaza, das von Israel seit der Machtübernahme durch die
Hamas weitgehend blockiert wird, hing über Jahre vor allem von den
Schmugglertunneln unter der Grenze nach Ägypten ab. Diese wurden aber vom
ägyptischen Militär nach dem Sturz von Präsident Mohammed Mursi Anfang Juli
größtenteils zerstört.
Nach Angaben Oweidas kamen durch die Tunnel mindestens 40 Prozent der im
Gazastreifen benötigten Rohstoffe und Baumaterialien. Bleibe es bei den
weitreichenden Schließungen der Grenzübergänge und Tunnel, werde die
Arbeitslosenrate in Gaza bald auf 43 Prozent ansteigen, warnte der
Vizeminister.
28 Oct 2013
## LINKS
DIR [1] http://twitter.com/IDFSpokesperson
## TAGS
DIR Schwerpunkt Nahost-Konflikt
DIR Hamas
DIR Luftangriffe
DIR Gaza
DIR Ägypten
DIR Friedensgespräche
DIR Israel
DIR Israel
DIR Schwerpunkt Nahost-Konflikt
DIR Hamas
DIR Cyberattacke
DIR Israel
## ARTIKEL ZUM THEMA
DIR Ägyptisches Gericht verbietet Hamas: Schlag gegen Radikalislamisten
Ein Kairoer Gericht stuft die radikalislamische Organisation Hamas als
terroristische Organisation ein. Büros wurden geschlossen, das Vermögen
beschlagnahmt.
DIR Nahost-Friedensgespräche stocken: Alter Streit und keine Lösung
Kurz bevor US-Außenminister Kerry die Region besucht, verharren Israel und
Palästina wieder im Konfliktthema Siedlungsbau. Abbas will vor der UNO
dagegen klagen.
DIR Kritik von USA und UN: Israel baut weitere Siedlungen
Der israelische Regierungschef Netanjahu kündigt weitaus umfangreichere
Baupläne für neue Wohnungen im Westjordanland an, als bekannt. Das
missfällt den USA.
DIR Kommentar Israel: Netanjahus kleinstes Übel
Der israelische Premier hat gegen den Willen des Volkes Palästinenser
amnestiert? Mehr als Kalkül steckt nicht dahinter.
DIR Israel und Palästina in Schulbüchern: Mehr als der Nahostkonflikt
Eine Kommission hat das Israelbild in deutschen Schulbüchern untersucht.
Thema ist oft der Konflikt in der Region, nicht die dortige Kultur.
DIR Fruchtlose Verhandlung im Nahostkonflikt: Hamas will neue Intifada
In den Palästinensergebieten wächst der Unmut. Hamas ruft erneut zum
bewaffneten Aufstand auf. Man will sogar mit der verhassten Fatah gemeinsam
kämpfen.
DIR Pro-palästinensischer Cyberangriff: Hacker kapern Whatsapp und Co.
Aktivisten haben auf mehreren Homepages eine pro-palästinensische Nachricht
platziert. Die Urheber haben offenbar Verbindungen zu „Anonymus“.
DIR TV-Sender aus Israel: Der Al-Dschasira-Antipode
Der Nachrichtensender i24 will einem internationalen Publikum „die
Wahrheit" über Israel verkünden. Dabei verheddert er sich in Propaganda.