# taz.de -- Italiens Ex-Ministerpräsident: Forza Berlusconi
> Silvio Berlusconi forciert den Konflikt in der eigenen Partei: Bei der
> Umbenennung der Partei Volk der Freiheit zurück in „Forza Italia“ fehlten
> allderdings moderate Mitglieder.
IMG Bild: Drohte auch mal wieder, zu versuchen, die Regierung zu stürzen: Silvio Berlusconi.
ROM afp/ap/rtr | In Italien spitzt sich der Streit in der Partei von Silvio
Berlusconi weiter zu und gefährdet dadurch die Stabilität der ohnehin
wackeligen Regierungskoalition. Auf einem Treffen seiner Partei Volk der
Freiheit (PdL) ließ er die Organisation am Freitagabend wieder in „Forza
Italia“ umtaufen. Die Wiederauferstehung seiner alten, 1994 gegründeten
Partei sei „einstimmig“ beschlossen worden, sagte er im Anschluss vor
Journalisten.
Allerdings hatten moderate Mitglieder der PDL das Treffen boykottiert und
riskierten damit erneut eine Spaltung der Bewegung. Ihr Fernbleiben ist ein
weiteres Signal für die Spaltung des Berlusconi-Lagers. Unter den
Abwesenden befanden sich auch die fünf PDL-Minister in der Regierung von
Ministerpräsident Enrico Letta.
Die Spannungen in der PDL waren in diesem Monat bereits offen zutage
getreten. Moderate Mitglieder hatten sich in einer Vertrauensabstimmung
Anfang Oktober für Letta ausgesprochen und Berlusconi damit eine
empfindliche Niederlage verpasst. Er hatte die Regierung zu Fall bringen
wollen.
Um den drohenden Verlust seines Senatspostens noch abzuwenden, drohte
Berlusconi am Freitag mit einem neuen Versuch zum Sturz der Regierung. Das
Senatsplenum muss noch darüber abstimmen, ob Berlusconi den Posten wegen
seiner Verurteilung wegen Steuerbetrugs abgeben muss.
Falls die Demokratische Partei (PD) von Letta dafür stimme, würde sie ein
„parteiisches“ Urteil bestätigen, sagte Berlusconi. Dann werde die
Zusammenarbeit in der Regierung „sehr schwierig“. Sollten die Abgeordneten
der PdL – oder der Forza Italia – Letta im Parlament mehrheitlich die
Gefolgschaft verweigern, wäre dessen Regierung am Ende.
26 Oct 2013
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