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       # taz.de -- Mögliche neue Juso-Vorsitzende: Ambitionierte Jungsozialistin
       
       > Johanna Uekermann könnte mit 26 Jahren Anfang Dezember neue Chefin der
       > Jungsozialisten werden. Sie kommt aus dem linken Traditionalisten-Lager.
       
       BERLIN taz | Doch, sagt Johanna Uekermann, sie kann auch laut werden. „Ich
       duck mich nicht weg.“ Das sollte sie künftig auch nicht tun. Denn wenn
       alles nach Plan läuft, wird Johanna Uekermann Anfang Dezember die neue
       Juso-Bundesvorsitzende. Und dort, bei den Jungsozialisten, geht es schon
       mal etwas deftiger zu.
       
       Uekermann tritt beim Juso-Bundeskongress Anfang Dezember als neue
       Verbandschefin an. Sie löst den 33 Jahre alten Sascha Vogt ab, der nicht
       mehr kandidiert. Die Kandidatur der Politologin signalisiert gleich
       mehrerlei. Johanna Uekermann ist mit 26 Jahren sehr jung, sie ist eine
       Frau, sie kommt aus dem bayerischen Landesverband und damit aus dem linken
       Traditionalisten-Lager, den sogenannten Tradis. Soll heißen: Die Jusos
       sollen jünger und weiblicher werden. Und sie wollen mehr Macht.
       
       „Wir haben im Bundestagswahlkampf nicht genug aussichtsreiche Listenplätze
       gekriegt“, sagt Johanna Uekermann der taz. Sie kennt den Apparat, und
       gemeinsam mit den 70.000 Juso-Mitgliedern möchte sie ihn reformieren.
       
       Die Tochter eines Lehrerehepaars wächst in dem 2.000-Seelen-Dorf Mitterfels
       auf. Die Eltern sind Sozialdemokraten – in Niederbayern eine Haltung. 2002,
       mit nur 15 Jahren, wird sie SPD-Mitglied. Ein paar Jahre später macht sich
       nicht nur auf zum Studium Richtung Würzburg und Genf. Sie begibt sich auch
       auf Ochsentour durch die Parteigremien. Mit 21 Jahren kandidiert sie für
       den Gemeinderat ihres Heimatorts und den Kreistag, sie geht in den
       SPD-Kreisvorstand Straubing-Bogen und wird 2009 stellvertretende
       Landesvorsitzende der Jusos, 2011 ist sie stellvertretende
       Bundesvorsitzende. Da ist sie 24.
       
       Ihre Partei „dankte“ ihr für ihr Engagement mit einem aussichtslosen
       Listenplatz 38 zur Bundestagswahl. Ins Parlament hat sie es folgerichtig
       nicht geschafft. Für Johanna Uekermann eher ein Ansporn – sie hat also
       erlebt, wie es ist, von den Altgenossen von der Macht ferngehalten zu
       werden. „Wer etwas verändern will, muss beides: auf die Straße und in die
       Gremien“, sagt die dunkelhaarige Frau. Das passt zu ihrem persönlichen
       Leitsatz, einem Luxemburg-Zitat: „Wer sich nicht bewegt, spürt seine
       Fesseln nicht.“
       
       22 Oct 2013
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Anja Maier
       
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