# taz.de -- Gewaltsame Proteste in Kanada: 40 Fracking-Gegner festgenommen
> Im ostkanadischen New Brunswick protestierten Fracking-Gegner mit
> Straßensperren. Gewaltsam forderten 40 von ihnen, dass seismische Proben
> gestoppt werden.
IMG Bild: Das wollen die Demonstranten in New Brunswick nicht sehen: Bohrgestänge zur Erdgasbohrung.
MONTREAL/REXTON afp/ap | Im ostkanadischen New Brunswick sind bei einer
gewaltsamen Auseinandersetzung zwischen Gegngern der Schiefergas-Förderung
und der Polizei mindestens 40 Menschen festgenommen worden. Ihnen wird die
Verletzung des Waffengesetzes sowie Drohung und Einschüchterung
vorgeworfen.
Nach Angaben der Polizei wollten die Beamten an der Atlantikküste einen
Gerichtsentscheid gegen ein Lager der Gegner des sogenannten Fracking
umsetzen. Die Demonstranten campierten an einer Schnellstraße. Sie hätten
Widerstand geleistet, mindestens fünf Fahrzeuge der Polizei in Brand
gesetzt und Molotowcocktails auf Polizisten geworden. Auch ein Schuss sei
abgegeben worden.
Die Demonstranten protestieren seit Wochen gegen Schiefergas-Projekte in
der Region. Unter anderem errichteten sie Straßensperren, damit Fahrzeuge
des Gasunternehmens SNW Ressources nicht mehr durchkamen. Die Polizei
schützte den Ort, an dem die Energiefirma ihr Material zur Erschließung von
Gasvorkommen lagert. Mit den Straßensperren wollten die Fracking-Gegner
Tests zu den Schiefergas-Vorkommen in der Region und ihrer möglichen
Förderung verhindern. Die Demonstranten fordern, dass das Unternehmen seine
seismischen Proben einstellt und die Provinz verlässt.
Beim Fracking werden Erdgas und Öl aus Schiefergestein-Schichten gelöst.
Dabei wird ein Gemischs aus Sand, Wasser und auch Chemikalien eingesetzt,
um im Gestein Risse zu erzeugen. Dadurch können Erdgas und Öl leichter zur
Bohrung hin fließen. Die Technologie wird insbesondere in den USA zunehmen
genutzt. Sie ist höchst umstritten. Befürchtet wird unter anderem eine
Verseuchung des Grundwassers mit Chemikalien.
18 Oct 2013
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