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       # taz.de -- Wirtschaftsnobelpreis verliehen: Auf die richtige Aktie gesetzt
       
       > Der Wirtschaftsnobelpreis geht an die US-Ökonomen Lars Peter Hansen,
       > Eugene Fama und Robert Shiller. Gewürdigt wird ihre empirische Analyse
       > von Aktienkursen.
       
   IMG Bild: Preiswürdige Analyse von Aktienkursen.
       
       STOCKHOLM dpa | Der Wirtschafts-Nobelpreis 2013 geht an die US-Ökonomen
       Eugene F. Fama, Lars Peter Hansen und Robert J. Shiller. Ihre Arbeiten
       hätten wesentlichen Einfluss auf die Börsen und das Verhalten der
       Investoren genommen, gab die Königlich-Schwedische Akademie der
       Wissenschaften am Montag in Stockholm bekannt.
       
       Die Amerikaner wurden für ihre Methoden zur Beobachtung der Kursbildung an
       den Aktienmärkten ausgezeichnet. „Der Preis ehrt die empirischen Funde über
       die Preisbewegungen von Anlagen wie Aktien und Anleihen“, sagte der
       Ständige Sekretär der Wissenschaftsakademie, Staffan Normark.
       
       Das Besondere an dieser Auszeichnung sei der Praxisbezug: Die Arbeit der
       Preisträger habe „nicht nur die Sichtweise unter Forschern verändert,
       sondern auch die Marktpraxis in vielerlei Hinsicht beeinflusst“, erklärte
       Per Krusell vom Institut für Internationale Wirtschaftsstudien an der
       Universität Stockholm.
       
       Was die Forscher herausgefunden hätten, habe „vielen vielen Haushalten rund
       um die Welt geholfen, viel günstiger in Aktienmärkte zu investieren als sie
       es sonst gekonnt hätten“, ergänzte Per Strömberg vom Preiskomitee. „Die
       Bedeutung ihrer Arbeit ist, dass sie unser Verständnis darüber, wie
       Finanzmärkte funktionieren, wenn sie gut oder weniger gut funktionieren,
       wirklich sehr verbessert haben.“
       
       ## „Das Finanzwesen steuert die moderne Gesellschaft“
       
       Preisträger Shiller sagte, er habe zuerst nicht glauben können, dass er
       gewonnen habe. „Ich habe angefangen, mich für Wirtschaft zu interessieren,
       weil sie sich wirklich mit vielen wichtigen Problemen auseinandersetzt“,
       sagte Shiller, der bei der Pressekonferenz in Stockholm per Telefon
       zugeschaltet wurde. „Das Finanzwesen steuert die moderne Gesellschaft. Das
       mag sich für manche Menschen seltsam anhören, aber es ist absolut wahr.“
       
       Der Preis für Wirtschaftswissenschaft ist kein offizieller Nobelpreis, weil
       er nicht im Testament des Dynamit-Erfinders und Preisstifters Alfred Nobel
       vorgesehen war. Die Schwedische Reichsbank stiftete die Auszeichnung
       nachträglich im Jahr 1968.
       
       Umstritten ist der Preis auch, weil in der Vergangenheit vor allem
       US-amerikanische Forscher damit geehrt wurden. Erst einmal seit Beginn der
       Vergabe 1969 hatte ein deutscher Wissenschaftler - der Spieltheoretiker
       Reinhard Selten im Jahr 1994 - den Wirtschaftspreis bekommen.
       
       Schon 2012 war der Preis an US-Forscher gegangen: Alvin E. Roth und Lloyd
       S. Shapley wurden für ihre bahnbrechenden Erkenntnisse dazu geehrt, wie
       „verschiedene wirtschaftliche Akteure zueinander zu bringen“ seien, befand
       die Jury im vergangenen Jahr.
       
       Verliehen wird der mit 8 Millionen schwedischen Kronen (rund 915 000 Euro)
       dotierte Preis am Todestag Alfred Nobels, dem 10. Dezember, gemeinsam mit
       den Nobelpreisen für Medizin, Physik, Chemie und Literatur in Stockholm.
       Nur der Friedensnobelpreis, der am vergangenen Freitag an die Organisation
       für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) ging, wird in Oslo verliehen.
       
       14 Oct 2013
       
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