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       # taz.de -- Videobotschaft von Edward Snowden: „Wer lügt, dem passiert nichts“
       
       > Erstmals seit Monaten äußert sich der NSA-Enthüller Snowden. Er greift
       > die US-Regierung an. Das Ausspähen von Daten schade den Menschen, so
       > Snowden.
       
   IMG Bild: Edward Snowden bei der Übergabe des Sam Adams Award in Moskau
       
       MOSKAU ap | Erstmals seit Mitte Juli hat sich NSA-Enthüller Edward Snowden
       per Video zu Wort gemeldet und erneut die US-Überwachungsprogramme
       angeprangert. Das massenhafte Ausspähen von Telefon- und Internetdaten
       schade der Sicherheit der Menschen, erklärte Snowden in einer von der
       Enthüllungsplattform Wikileaks veröffentlichten Botschaft.
       
       Snowden wird von den USA gesucht, weil er die Programme des Geheimdiensts
       NSA öffentlich gemacht hat. Die US-Behörden werfen ihm vor, die Sicherheit
       der USA zu gefährden. Snowden meinte jedoch in dem am Freitag
       veröffentlichten Video, die NSA-Programme seien es, die „uns dem Risiko
       aussetzen, mit unserer eigenen Regierung in Konflikt zu geraten“.
       
       Der junge Computerexperte sprach von einem „Schleppnetz der
       Massenüberwachung, das ganze Bevölkerungen unter eine Art Auge stellt, das
       alles sieht, auch wenn das nicht nötig ist“. Snowden fügte hinzu: „Sie
       schaden unserer Wirtschaft. Sie schaden unserem Land. Sie beschränken
       unsere Möglichkeiten, zu reden und zu denken und zu leben und kreativ zu
       sein, Beziehungen zu haben und uns nach eigenem Gutdünken mit Menschen
       zusammenzutun.“
       
       Snowden war zuletzt am 12. Juli an einem Moskauer Flughafen gefilmt worden,
       wo er sich während der Bearbeitung eines Asylantrags wochenlang aufhielt.
       Russland gewährte ihm schließlich am 1. August die Aufnahme für ein Jahr.
       Die Entscheidung führte zu diplomatischen Spannungen mit den Vereinigten
       Staaten.
       
       ## Keine Strafe für Lügen
       
       Snowden warf der US-Regierung jetzt vor, hohe Beamte für Lügen im Kongress
       oder bei laufender Kamera nicht zu bestrafen. Andererseits lasse sie aber
       „nichts unversucht, jemanden zu verfolgen, der ihnen die Wahrheit gesagt
       hat“.
       
       Wikileaks veröffentlichte zu dem Video eine Notiz, wonach Snowden sich am
       Mittwoch in Moskau geäußert habe, als er den Sam Adams Award entgegennahm.
       Die Auszeichnung ist nach einem ehemaligen CIA-Analysten benannt, der das
       Militär falscher Informationen im Vietnam-Krieg bezichtigt hatte. Sie wird
       jährlich von ehemaligen US-Sicherheitsbeamten vergeben.
       
       Teilnehmer der Verleihung sagten, Snowden gewöhne sich offenbar in Russland
       ein. Es gebe keine Hinweise, dass er unter der Kontrolle der russischen
       Geheimdienste stehe. Wo Snowden sich in Russland aufhält, blieb offen.
       
       12 Oct 2013
       
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