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       # taz.de -- Umweltschützer in Russland in U-Haft: Greenpeace-Chef will Putin treffen
       
       > Ein Bürge für die Aktivisten, die in Haft sind – das will Greenpeace-Chef
       > Naidoo sein, wie er Putin in einem Brief schreibt. Angekommen ist der im
       > Kreml noch nicht.
       
   IMG Bild: Opferbereit: Greenpeace-Chef Kumi Naidoo schlägt vor, nach Russland zu ziehen.
       
       MOSKAU afp | Nach der Festnahme von Greenpeace-Aktivisten beim Protest
       gegen Ölbohrungen in der Arktis hat Greenpeace-Chef Kumi Naidoo um ein
       Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin gebeten. In einem Brief bot
       Naidoo am Mittwoch außerdem an, im Falle ihrer Freilassung persönlich für
       die Umweltschützer zu bürgen.
       
       Er sei bereit, bis zur Klärung der Angelegenheit nach Russland zu ziehen,
       schrieb Naidoo an Putin. Sollten sie auf Kaution entlassen werden, biete er
       sich als „Garant“ für die „gute Führung“ der angeklagten Aktivisten an.
       
       Die 30 Umweltschützer aus 18 Ländern hatten am 18. September versucht eine
       russische Bohrinsel in der Arktis zu entern, um auf Umweltrisiken durch die
       Gas- und Ölförderung in dem Gebiet aufmerksam zu machen. Ihr Schiff „Arctic
       Sunrise“ wurde jedoch von der russischen Küstenwache aufgebracht und nach
       Murmansk geschleppt. Seither sitzen die wegen „bandenmäßiger Piraterie“
       angeklagten Umweltschützer in Untersuchungshaft.
       
       Der Kreml wollte sich zunächst nicht zu dem Brief äußern. Bislang habe der
       Kreml Naidoos Schreiben nicht erhalten, sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow
       der russischen Nachrichtenagentur Interfax. Außenminister Sergej Lawrow
       hatte erst am Dienstag die harte Haltung der russischen Führung in dem Fall
       bekräftigt. Das Schiff „Arctic Sunrise“ werde seit Jahren weltweit für
       „Provokationen“ eingesetzt. Dafür seien die beteiligten Aktivisten „in
       allen Fällen bestraft“ worden – „auf die eine oder andere Weise.“
       
       Die russischen Behörden legen den festgenommenen Greenpeace-Aktivisten
       außer „bandenmäßiger Piraterie“ weitere „schwere Verbrechen“ zur Last. Auf
       dem am 19. September in der Arktis aufgebrachten Schiff „Arctic Sunrise“
       seien Drogen und andere illegale Güter entdeckt worden, teilten die
       Ermittler am Mittwoch in Moskau mit. Die neuen Vorwürfe werden demnach
       gegen einige der 30 festgenommenen Greenpeace-Aktivisten erhoben, denen
       bereits nach den bisherigen Vorwürfen bis zu 15 Jahre Haft drohen.
       
       9 Oct 2013
       
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