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       # taz.de -- Superreiche in Deutschland: Aldi wirft das meiste ab
       
       > Welche Krise? Die vermögendsten Deutschen sahnten nach einer Liste des
       > „Manager-Magazins“ auch im vergangenen Jahr kräftig ab.
       
   IMG Bild: Sicher nicht bei Aldi gekauft
       
       BERLIN taz | Es bleibt in der Familie – der Aldi-Familie: Mit 17,8
       Milliarden Euro ist Aldi-Süd-Chef Karl Albrecht der reichste Mann
       Deutschlands. Um 600 Millionen Euro hat der 93-jährige sein Vermögen in den
       vergangenen zwölf Monaten vermehrt und ist damit der „am längsten
       amtierende Reichste eines Landes auf der Welt“. Das berichtet das
       www.manager-magazin.de/finanzen/artikel/a-926438.html:Manager Magazin in
       seiner jährlichen Rangliste der reichsten Deutschen. Dicht gefolgt wird der
       Aldi-Süd-Mann von der Familie seines 2010 verstorbenen Bruders Theo
       Albrecht (Aldi Nord) mit 16 Milliarden Euro Vermögen.
       
       Zweistellige Milliardenvermögen können nur noch drei weitere Superreiche
       vorweisen: Dieter Schwarz, der Eigentümer der Einzelhandelskette Lidl mit
       13 Milliarden Euro, die Familie Reimann (Haushaltsreinigerfirma Reckitt
       Benckiser und Kosmetikkonzern Coty) mit zwölf Milliarden und Susanne
       Klatten (Autobauer BMW/ Chemikonzern Altana) mit zehn Milliarden Euro.
       Gemeinsam mit Klatten sind auch ihr Bruder Stefan Quandt (7,2 Milliarden)
       und ihrer Mutter Johanna (6,75 Milliarden) unter den Top-10 der Liste
       vertreten.
       
       Deutschlands Superreiche sind nach den Recherchen der Zeitschrift so reich
       wie nie. Das Vermögen der "Top 100" stieg demnach in den vergangenen zwölf
       Monaten um 5,2 Prozent auf den neuen Rekordwert von rund 337 Milliarden
       Euro. Die Staatsschulden- und Euro-Krise habe die Milliardäre damit nicht
       getroffen. Um ganze zehn Prozent konnte die Quandt-Erbin Klatten ihr
       Vermögen vergrößern und gehöre, unter anderem wegen des Kursanstiegs des
       Münchener Autobauers, zu den großen Gewinnern.
       
       Auch die Anzahl der Milliardenvermögen in Deutschland hat sich trotz Krise
       um 20 neue Milliardäre auf 135 erhöht. Die 500 reichsten Deutschen verfügen
       mit 528 Milliarden Euro ebenfalls über 5,5 Prozent mehr Geld als noch 2012.
       
       ## Schumacher der „ärmste Reiche“
       
       Die reichsten Großfamilien, deren Besitz sich zum Teil auf mehrere hundert
       Mitglieder verteilt, sind Brenninkmeijer (C&A) mit einem Vermögen von 21
       Milliarden Euro, Henkel mit 15,3 Milliarden Euro und der
       Porsche/Piëch-Clan, der VW und Porsche beherrscht, mit zehn Milliarden
       Euro.
       
       Der Verlierer des Jahres war laut Manager Magazin die Unternehmerfamilie
       Voith, deren Vermögen aufgrund von Problemen im Markt für Papiermaschinen
       und im Lokomotivbau um eine auf 2,2 Milliarden Euro geschrumpft sei. Auch
       die Familie Bosch habe Rückschläge hinnehmen müssen, heißt es in dem
       Bericht.
       
       Die Rangliste der Top 500 spiegelt wieder, auf welche unterschiedlichen
       Arten man ein Vermögen erwirtschaften kann. Der Gründer des
       Software-Giganten SAP Hasso Plattner belegt mit 6,2 Milliarden Euro Rang
       13, die Schuhhändlerdynastie Deichmann mit 3,6 Milliarden Euro Rang 24,
       Brillen-“Mogul“ Günther Fielmann mit einem Vermögen von 2,6 Milliarden Euro
       Rang 39 und Playmobil-Hersteller Horst Brandstätter mit 1,35 Milliarden
       Euro Platz 92 der Rangliste.
       
       Der frühere Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher kommt mit einem
       Vermögen von 650 Millionen Euro auf Platz 178 des Rankings und gehört damit
       nach Einschätzung des Magazins zu den "ärmeren Reichsten". Der Maler
       Gerhard Richter, einer der teuersten lebenden Künstler der Welt, kommt dem
       Bericht zufolge auf ein Vermögen von 450 Millionen Euro und belegt Rang
       253. Der Modeschöpfer Karl Lagerfeld sichert sich mit einem Vermögen von
       350 Millionen Euro Rang 317.
       
       Die Angaben des Manager Magazins beruhen auf Schätzungen, in die neben
       Aktienbesitz oder Unternehmenswerten auch Grund- und Immobilienbesitz sowie
       Kunstsammlungen einflossen.
       
       7 Oct 2013
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Katharina Lübke
       
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