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       # taz.de -- Delfine in japanischer Bucht: Das Schlachten geht weiter
       
       > Die Stadt Taijii will die Meeressäuger zum Thema eines Freizeitparks
       > machen – und das Gemetzel von Delfinen fortsetzen. Umweltschützer
       > sprechen von Ausbeutung.
       
   IMG Bild: Das Wasser der Bucht von Taijii verliert seine Blautöne, wenn die Fischer ihrer Arbeit nachgehen.
       
       TOKIO afp | Die durch den Oscar-prämierten [1][Dokumentarfilm „Die Bucht“]
       bekannt gewordene japanische Stadt Taiji will unweit eines neuen
       Freizeitparks mit Delfinen auch weiterhin Meeressäuger abschlachten lassen.
       Masaki Wada von der Stadtverwaltung sagte am Montag, der Druck von
       Umweltschützern werde keineswegs zum Verzicht auf das umstrittene Ritual
       führen, das alljährlich hunderte Delfine das Leben kostet und die Bucht vor
       Taiji blutrot färbt.
       
       Der Plan sei vielmehr, die gesamte Stadt in einen Park zu verwandeln, „wo
       man den Anblick von Meeressäugern genießen und gleichzeitig verschiedene
       Produkte probieren kann, zum Beispiel Wal- und Delfinfleisch“. Außerdem
       sollen Besucher in einem abgetrennten Teil der Bucht mit Walen und Delfinen
       schwimmen oder sie vom Kajak aus beobachten können. Binnen fünf Jahren
       solle das auf 28 Hektar angelegte Projekt auf die Beine gestellt werden.
       Die Betreiber wollen in der Umgebung gefangene Große Tümmler und Wale
       dorthin bringen.
       
       Der Film „Die Bucht“ von 2009 zeigt mit eindrucksvollen Unterwasserbildern,
       wie vor Taiji jedes Jahr Delfine zusammengetrieben werden. Einige Dutzend
       der Tiere werden für den Verkauf an Aquarien und Freizeitparks ausgewählt,
       die übrigen werden abgeschlachtet, um ihr Fleisch zu essen. Die im Jahr
       2010 mit einem Oscar ausgezeichnete Dokumentation machte das Gemetzel
       weltweit bekannt, immer wieder demonstrieren seither Tierschützer vor Ort.
       
       Die [2][Umweltschutzorganisation IKAN] nannte das Freizeitpark-Projekt
       einen „unglückseligen“ Plan zur Kommerzialisierung. Es gehe um die
       Ausbeutung von Delfinen als wirtschaftliche Ressource, obwohl diese nicht
       Taijis Eigentum seien. Befürworter des blutigen Rituals sprechen dagegen
       von einer 400 Jahre alten Tradition und der Doppelmoral von Kritikern, die
       zwischen der Tötung von Delfinen und der offenbar unbedenklicheren
       Schlachtung von Nutzvieh unterschieden.
       
       7 Oct 2013
       
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