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       # taz.de -- Bombenanschläge im Irak: Fortgesetzte Angriffe auf Schiiten
       
       > Bei Terroranschlägen im Irak sind am Wochenende über 70 Menschen ums
       > Leben gekommen. Als Grund gilt die Wut von Sunniten gegenüber Schiiten.
       
   IMG Bild: Religiöse Streitereien vernebeln die Vernunft und fordern Tote, wie hier am 2. Oktober in Kirkuk
       
       BAGDAD afp | Bei blutigen Anschlägen im Irak sind am Samstag mindestens 73
       Menschen getötet worden. Mindestens 49 Menschen starben nach
       Behördenangaben bei einem Attentat auf schiitische Pilger in der Hauptstadt
       Bagdad. Weitere tödliche Anschläge gab es in Mossul und Balad nördlich von
       Bagdad. Unter den Opfern waren auch zwei irakische Fernsehjournalisten.
       
       Mindestens 75 Menschen wurden nach Behördenangaben bei dem
       Selbstmordanschlag auf eine Gruppe schiitischer Pilger im nördlichen
       Bagdader Stadtteil Adhamijah verletzt. Die Pilger waren unterwegs zu einem
       Schrein. Der Irak beherbergt einige der heiligsten Stätten des schiitischen
       Islams, jedes Jahr besuchen Millionen von Pilgern das Land. Häufig werden
       sie von sunnitischen Islamisten angegriffen, die Schiiten als Ketzer
       ansehen.
       
       Bei einem Selbstmordanschlag auf ein Café in Balad nördlich von Bagdad
       wurden zwölf Menschen getötet und 35 weitere verletzt. Im selben Café hatte
       ein Selbstmordattentäter bereits im August 16 Menschen mit in den Tod
       gerissen.
       
       In der nördlichen Stadt Mossul wurden zwei Journalisten des irakischen
       Fernsehsenders Scharkija erschossen. Ein Scharkija-Mitarbeiter sagte der
       Nachrichtenagentur AFP, die beiden Männer hätten nach Reportagen über die
       Sicherheitskräfte in Mossul Morddrohungen von regierungsfeindlichen Milizen
       erhalten.
       
       Weitere Tote gab es bei Bombenanschlägen im Bagdader Stadtteil Bajaa sowie
       in Mukdadijah nordöstlich der Hauptstadt. Sicherheitskräfte töteten nach
       Angaben des Verteidigungsministeriums sieben Bewaffnete in verschiedenen
       Landesteilen.
       
       Einer auf Angaben von Sicherheitskräften und Ärzten beruhenden AFP-Zählung
       zufolge fielen der Gewalt im Irak seit Jahresbeginn bereits mehr als 4800
       Menschen zum Opfer, allein in diesem Monat gab es bereits mehr als 130
       Tote. Beobachter führen die Eskalation der Gewalt hauptsächlich auf die Wut
       irakischer Sunniten über eine Benachteiligung durch die schiitisch
       dominierte Zentralregierung zurück.
       
       6 Oct 2013
       
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