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       # taz.de -- Hamburg gegen Frankfurt: Ein Punkt für den neuen Trainer
       
       > Der HSV hat seinem Coach Bert van Marwijk zumindest kein völlig blamables
       > Debüt beschert. Die Hanseaten schafften ein 2:2 im Stadion der Eintracht.
       
   IMG Bild: Der Hamburger Trainerposten ist ein echter Schleudersitz. Derzeit sitzt er drauf: Bert van Marwijk
       
       FRANKFURT/MAIN dpa | Marcell Jansen hat Bert van Marwijk bei seinem Debüt
       auf der Trainerbank des Hamburger SV immerhin einen Punkt beschert. Der
       Außenverteidiger erzielte am Samstagabend vier Minuten vor Schluss den
       Ausgleichstreffer zum 2:2 (1:1) im Spiel bei Eintracht Frankfurt.
       
       Mit nun fünf Punkten rückte der HSV in der Tabelle der Fußball-Bundesliga
       zumindest bis Sonntag auf Platz 15 vor. Vor 50.700 Fans hatten Johannes
       Flum in der 31. Minute und Marco Russ (54.) die Hessen zweimal in Führung
       gebracht. Pierre-Michel Lasogga (45.+3) hatte für den HSV den
       zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer zum 1:1 erzielt.
       
       „Wir haben einen neuen Trainer und auch ein bisschen ein neues System.
       Manchmal hat es geklappt, manchmal nicht. Wenn man am Ende noch so ein Tor
       macht, darf man glücklich sein. Wir haben besser gestanden als in den
       vorherigen Auswärtsspielen. Ich denke, das 2:2 ist verdient. Für uns ist
       der Punkt in Frankfurt gut“, sagte Kapitän Rafael van der Vaart und
       Torschütze Jansen ergänzte: „Wir sind zweimal zurückgekommen und nicht
       auseinandergefallen. Es gab Spiele, da haben wir fünf, sechs Gegentore
       bekommen.“
       
       Defensiv geht vor – dieses Motto hatte van Marwijk vor seinem ersten
       Bundesligaspiel seit dem 17. Dezember 2006 ausgegeben. Damals verlor er mit
       Borussia Dortmund 1:2 gegen Bayer Leverkusen und wurde einen Tag später
       entlassen.
       
       ## Van der Vaart setzt keine Akzente
       
       Van Marwijks neues Team beschränkte sich zunächst nicht nur auf die
       Sicherung des eigenen Tores, sondern spielte auch nach vorne. Die
       Anfangsviertelstunde gehörte dem HSV; die Gäste blieben allerdings ohne
       klare Chance.
       
       Die bot sich dann der Eintracht in der 18. Minute. Tranquillo Barnetta
       flankte von rechts auf Stefan Aigner, dessen Kopfball von der Unterkante
       der Latte ins Feld zurücksprang. Die Frankfurter, die weiter auf ihre
       verletzten Führungsspieler Pirmin Schwegler und Alexander Meier verzichten
       mussten, übernahmen danach mehr und mehr das Kommando auf dem Rasen.
       
       Hamburg kam nun kaum noch über Ansätze hinaus, auch weil Rafael van der
       Vaart im Mittelfeld erneut nicht wie erhofft Akzente setzen konnte. Der
       Holländer fiel lediglich einmal auf, als er einen Freistoß aus gut 20
       Metern knapp neben den Pfosten setzte.
       
       Kurz zuvor waren die Frankfurter in Führung gegangen – und das völlig
       verdient. Aigner vernaschte auf der rechten Seite HSV-Abwehrrecke Johan
       Djourou, seine flache Hereingabe schob Flum aus Nahdistanz ein.
       
       Sechs Minuten vor der Pause hätte es beinahe zum zweiten Mal im HSV-Gehäuse
       eingeschlagen, doch Torwart René Adler riss bei einem 20-Meter-Kracher von
       Vaclav Kadlec gedankenschnell die Fäuste hoch. Damit hielt der
       Nationalkeeper die Hanseaten im Spiel. Und tatsächlich kam der HSV mit dem
       Halbzeitpfiff unverhofft zum Ausgleich, als Lasogga nach einem Eckball von
       Hakan Calhanoglu unhaltbar einköpfte.
       
       Wer meinte, der psychologische Vorteil wäre nun aufseiten der Gäste, sah
       sich getäuscht. Nur neun Minuten nach Wiederbeginn nutzte Russ eine
       Schlafeinlage der Hamburger Abwehr zum 2:1. Der erneute Rückstand wirkte
       wie ein Weckruf auf die Hamburger, die ihre Offensivbemühungen nun deutlich
       intensivierten. Damit öffneten sie der Eintracht jedoch Räume für Konter,
       von denen einer durch Aigner (69.) fast zum Erfolg führte. Kurz vor Schluss
       durfte der HSV dank Jansen doch noch jubeln.
       
       28 Sep 2013
       
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