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       # taz.de -- Grüne nach der Bundestagswahl: Kretschmann will ein Partei-Präsidium
       
       > Die Länder sind in der Partei nicht genug repräsentiert, sagt der grüne
       > Ministerpräsident, Winfried Kretschmann. Er ist mit der Meinung nicht
       > allein.
       
   IMG Bild: Hätte gerne mehr Einfluss auf seine Partei: Winfried Kretschmann
       
       BERLIN taz | Bei den Grünen ist die Diskussion, welche Konsequenzen die
       Partei aus dem Debakel bei der Bundestagswahl ziehen soll, voll entbrannt.
       Baden-Württembergs grüner Ministerpräsident Winfried Kretschmann schlägt
       eine Veränderung der Parteistruktur vor. „Wir müssen ernsthaft erwägen,
       anstelle des bisherigen Parteirats ein Präsidium zu setzen“, sagte
       Kretschmann der taz. Er greife damit einen Vorschlag auf, der aus der
       Partei komme.
       
       Es sei nicht nachvollziehbar, sagte Kretschmann, „dass die Grünen, die
       regieren, in keinem Bundesgremium eingebunden sind.“ In einem Präsidium
       könnten die Länder eine größere Rolle spielen und die sechs grünen
       Landesregierungen ihre Kompetenzen einbringen.
       
       Auch Schleswig-Holsteins stellvertretender Ministerpräsident Robert Habeck
       unterstützt die Idee eines Präsidiums. „Die Länder und die Leute, die in
       Ländern in Regierungsverantwortung sind, stehen jetzt in der Pflicht, sich
       stärker im Bund einzubringen. Eine engere Verknüpfung ist zwingend nötig“,
       sagte Habeck der taz. Die Grünen waren bei der Bundestagswahl von 10,7 auf
       8,4 Prozent abgesackt. Viele machen dafür die stark links ausgerichtete
       Wahlkampfstrategie verantwortlich, die von Ex-Fraktionschef Jürgen Trittin
       entworfen worden war.
       
       Der bayerische Grünen-Landeschef und Bundestagsabgeordnete Dieter Janecek
       forderte eine klare Fehleranalyse. So seien die Steuerforderungen zwar
       weitgehend richtig gewesen – aber überlegt werden müsse, „ob wir den
       Mittelstand nicht mehr hätten ausnehmen müssen“.
       
       Neben dem Bundesvorstand gibt es bei den Grünen einen 16-köpfigen
       Parteirat, der aber nur „koordinierende“ Funktion hat und dem mit dem
       nordrhein-westfälischen Umweltminister Johannes Remmel nur ein Politiker
       einer Landesregierung angehört. Wie ein Präsidium im Detail aussehen
       könnte, soll beim grünen Länderrat an diesem Samstag diskutiert werden.
       
       27 Sep 2013
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Peter Unfried
       
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