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       # taz.de -- Kommentar UN und Iran: Vorsichtiger Optimismus
       
       > Die USA und Iran stehen unter Druck. Beide Präsidenten üben sich in
       > Annäherung, aber die Atomfrage ist noch nicht vom Tisch.
       
   IMG Bild: Auf neuem Kurs: Irans Ministerpräsident Hassan Rohani vor der UN-Generalversammlung.
       
       Die versöhnlichen Auftritte von Obama und Rohani waren mehr als nur
       Fensterreden für die diplomatische Galerie. Sie bedeuten eine historische
       Zäsur in den seit Jahrzehnten eingefrorenen Beziehungen zwischen den USA
       und Iran. Rohanis eindeutige, grundsätzliche Absage an Atomwaffen und
       Obamas ausdrückliche Bekräftigung des iranischen Rechts auf die
       Anreicherung von Uran zu zivilen Zwecken könnten dazu führen, dass die seit
       Monaten blockierten Verhandlungen zwischen Teheran und den fünf Vetomächten
       des UN-Sicherheitsrats wiederaufgenommen werden.
       
       Beide Präsidenten haben keine Wahl mehr. Rohani steht unter wachsendem
       Druck der Wirtschaftssanktionen gegen sein Land. Obama weiß seit der
       verlorenen innenpolitischen Debatte über Militärschläge gegen Syrien, dass
       er für einen noch viel riskanteren Krieg gegen Iran erst recht keine
       Unterstützung erhalten würde, weder seitens der Amerikaner noch des
       Kongresses.
       
       Zudem steigt sowohl bei den USA als auch im Iran die Angst davor, dass
       Syrien zerfallen könnte. Beide Mächte wollen daher eine funktionierende
       Zentralmacht in Damaskus. Das muss nicht mehr unbedingt die Regierung Assad
       sein, das hat Rohani bereits letzte Woche signalisiert.
       
       Trotzdem ist eine konkrete Kooperation zwischen Washington und Teheran zur
       Lösung des Syrienkonflikts – etwa durch die von der Obama-Administration
       bislang abgelehnte Teilnahme Irans an der geplanten Genfer
       Friedenskonferenz – noch keineswegs ausgemacht.
       
       Und auch die Wiederaufnahme der Atomverhandlungen ist noch nicht in
       trockenen Tüchern. Doch die demonstrativ um Versöhnung bemühten Auftritte
       von Obama und Rohani in New York geben zumindest Anlass für vorsichtigen
       Optimismus.
       
       25 Sep 2013
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Andreas Zumach
       
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