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       # taz.de -- UN-Syrien-Resolution: Ban will Zähne zeigen
       
       > UN-Generalsekretär Ban Ki Moon fordert, die Pläne zur Offenlegung der
       > syrischen Chemiewaffen durchzusetzen. Das Regime in Damaskus macht
       > Rebellen verantwortlich.
       
   IMG Bild: Ban Ki Moon will mit einer Syrien-Resolution kräftig zubeißen
       
       MOSKAU/NEW YORK/ISTANBUL ap/dpa | UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat den
       Sicherheitsrat aufgefordert, eine starke Syrien-Resolution einschließlich
       der Androhung von Konsequenzen zu verabschieden. Das Gremium müsse einen
       Weg finden, den von Russland und den USA vorgegebenen Plan zur Offenlegung
       der syrischen Chemiewaffen durchzusetzen, forderte Ban während der
       Eröffnungssitzung der UN-Vollversammlung am Dienstag in New York.
       
       „Im Fall einer Nichteinhaltung muss es Konsequenzen geben“, sagte er. Das
       für Anfang kommender Woche erwartete Papier müsse „Zähne“ haben, hatte Ban
       bereits zuvor bei einer Pressekonferenz gesagt.
       
       In der Frage einer Resolution traten die unterschiedlichen Positionen des
       Westens und Russlands beim Treffen der fünf Vetomächte am Dienstag schnell
       zutage. Wie die New York Times unter Berufung auf nicht genannte Diplomaten
       schrieb, wollen die USA, Frankreich und Großbritannien Druck auf Damaskus
       ausüben. Russland sei jedoch weiter gegen die Androhung von Gewalt. Ein
       UN-Diplomat bezeichnet das Treffen nach Angaben des US-Senders CNN dennoch
       als „konstruktiv“. Es solle voraussichtlich am Mittwoch fortgesetzt werden.
       Wann ein abstimmungsreifer Resolutionsentwurf vorliegen werde, sei unklar,
       schrieb die New York Times.
       
       Die Chemiewaffeninspekteure sollen sobald wie möglich nach Syrien
       zurückkehren, um dort weitere Vorfälle zu untersuchen. Danach werde das
       Expertenteam einen Abschlussbericht vorlegen, sagte Ban. Der am Montag
       vorgelegte Bericht über den Vorfall vom 21. August habe eindeutig und
       objektiv bestätigt, dass Chemiewaffen eingesetzt worden seien, sagte Ban.
       „Die Fakten sprechen für sich selbst.“
       
       Der UN-Bericht über den Giftgaseinsatz wird von Russland und dem Westen
       unterschiedlich interpretiert. Der Bericht beweise allein die Tatsache,
       dass Chemiewaffen benutzt worden seien, sagte Außenminister Sergej Lawrow
       am Dienstag nach einem Treffen mit seinem französischen Kollegen Laurent
       Fabius in Moskau. Fabius machte wie zuvor die US-Regierung das Regime des
       syrischen Präsidenten Baschar al-Assad für den Einsatz des Nervengifts
       Sarin sowie für die angeblich 1400 Toten verantwortlich.
       
       ## Damskus macht Rebellen verantwortlich
       
       Nach Darstellung eines ranghohen russischen Diplomaten hat die syrische
       Regierung Beweise vorgelegt, denen zufolge der Giftgasangriff im
       vergangenen Monat von den Rebellen verübt wurde. Moskau habe aus dem von
       Damaskus überreichten Material jedoch noch keine Schlüsse gezogen, sagte
       der stellvertretende Außenminister Sergej Rjabkow laut der
       Nachrichtenagentur ITAR-Tass am Mittwoch. Er war am Vortag in Damaskus mit
       dem syrischen Chefdiplomaten Walid al-Moallem zusammengetroffen. Am
       Mittwoch war ein Treffen mit Präsident Baschar al-Assad geplant.
       
       Der Bericht der UN-Chemiewaffenexperten enthält nach Ansicht des Regimes
       von Präsident Baschar al-Assad nichts Neues. Die staatliche
       Nachrichtenagentur Sana zitierte am Mittwoch den syrischen UN-Botschafter
       in New York, Baschar al-Dschaafari, mit den Worten: „Seit Beginn der Krise
       warnt die syrische Regierung schon vor der Gefahr eines Einsatzes von
       Chemiewaffen durch Terrorgruppen.“
       
       Al-Dschaafari verwies auf die Unvollständigkeit des Berichts. Die
       UN-Experten hätten weitere angebliche Chemiewaffeneinsätze in dem
       Bürgerkriegsland nicht untersucht, sagte er nach Sana-Angaben. Die noch
       geplanten Untersuchungen müssten daher erst einmal abgewartet werden.
       
       18 Sep 2013
       
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