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       # taz.de -- Schiffsbergung erfolgreich: Costa Concordia steht wieder
       
       > Noch nie ist ein größeres Passagierschiff geborgen worden. Das Wrack des
       > havarierten Kreuzfahrtschiffes Costa Concordia wurde aufgerichtet.
       
   IMG Bild: Sonnenaufgang mit der aufgerichteten Costa Concordia.
       
       GIGLIO afp/rtr | Das Wrack des Kreuzfahrtschiffes „Costa Concordia“ wurde
       am Dienstag in eine aufrechte Position gebracht. Die am Vortag eingeleitete
       Operation sei um 4.00 Uhr erfolgreich abgeschlossen worden, sagte der
       italienische Zivilschutz-Chef Franco Gabrielli vor Journalisten auf der
       Insel Giglio. Das 290 Meter lange Schiff lag seit mehr als 20 Monaten vor
       der Toskana im Mittelmeer.
       
       Nie zuvor wurde ein so großes Passagierschiff geborgen. Nach der
       Aufrichtung soll die Costa Concordia, die mehr als doppelt so groß wie die
       Titanic ist und mehr als 100.000 Tonnen wiegt, soll auf einer im
       Meeresgrund verankerten Plattform fixiert werden. Erst im Frühjahr, wenn
       die Winterstürme vorüber sind, kann das Schiff, das Passagiere einst mit
       einem Kasino und vier Pools lockte, an einen anderen Ort geschleppt werden,
       um auseinander montiert zu werden.
       
       Am Montagmorgen gegen neun Uhr hatte die „Operation Parbuckling“ begonnen.
       Millimeter für Millimeter wurde der Stahlkoloss mit Seilen, Flaschenzügen
       und Schwimmkörpern in die Senkrechte gebracht. Gabrielli sagte: „Das Schiff
       sitzt auf seinem Unterbau.“
       
       Nun soll das Wrack stabilisiert werden. „Ich bin erleichtert“, sagte der
       südafrikanische Experte Nick Sloane, der den Einsatz mit 500 Mitarbeitern
       koordiniert hatte, nach dem erfolgreichen Abschluss. „Es war ein wenig wie
       Achterbahn-Fahren.“ Im Hafen von Giglio brandete Applaus auf.
       
       An den Teilen des Wracks, die aus dem Wasser gezogen wurden, waren
       deutliche Rost-Spuren zu erkennen. Im Wrack oder am Meeresgrund wurden noch
       zwei Leichen vermutet, die im vergangenen Jahr nicht gefunden worden waren
       – die einer italienischen Mitreisenden und die eines indischen
       Angestellten.
       
       Für die Bergungsarbeiten wurden bislang schon umgerechnet 600 Millionen
       Euro ausgegeben. Es wird damit gerechnet, dass sie sich am Ende auf mehr
       als 800 Millionen Euro summieren. Für den Ingenieur Franco Porcellacchia,
       der im Auftrag des Schiffseigners Carnival an der Bergung beteiligt war,
       hätte die Operation „nicht besser laufen können“.
       
       Die Costa Concordia war am 13. Januar 2012 mit über 4.000 Menschen an Bord
       gekentert. Bei dem Unglück starben 32 Menschen, darunter zwölf Deutsche. Im
       Juli wurden gegen einen Reedereivertreter und vier Besatzungsmitglieder
       Haftstrafen zwischen 18 und 34 Monaten, unter anderem wegen fahrlässiger
       Tötung, verhängt. Das Verfahren gegen Kapitän Francesco Schettino läuft
       noch.
       
       17 Sep 2013
       
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