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       # taz.de -- Fairphone erklärt Kosten: 1,93 Euro für Arbeiter-Sozialfonds
       
       > 325 Euro. So viel kostet ein Fairphone. Die Macher listen auf, wie sich
       > der Preis zusammensetzt. Die Erkenntnis: Faire Rohstoffe müssen nicht
       > teuer sein.
       
   IMG Bild: Zu hundert Prozent „fair“ ist das Telefon nicht.
       
       BERLIN taz | 13,18 Euro. Das ist der Betrag, den jeder Käufer des
       Fairphones dafür zahlt, dass die verbauten Materialien Zinn und Coltan aus
       fairen Quellen stammen. Von dem Betrag fließen unter anderem 1,93 Euro pro
       Telefon in einen Sozialfonds für Arbeiter und 3,75 Euro an Initiativen, die
       hinter dem Abbau von „konfliktfreien“ Rohstoffen stehen. Mit dem Fairphone
       soll im Dezember erstmals ein Telefon mit Rohstoffen aus fairen Quellen auf
       den Markt kommen.
       
       Die niederländische Fairphone-Initiative arbeitet seit drei Jahren an der
       Idee eines Smartphones mit fair gehandelten Materialien. Von rund 30
       Metallen, die das Telefon enthält, stammen bislang Zinn und Coltan aus
       fairem Abbau, bei Gold ist man nach Angaben der Initiative kurz davor.
       
       Auf [1][acht Seiten] listen die Macher des Fairphones jetzt detailliert
       auf, wie sich der Preis des Telefons von 325 Euro zusammensetzt. Größter
       Posten ist dabei mit 129,75 Euro das Telefon selbst: Design, Entwicklung,
       Komponenten, Herstellung. Der zweitgrößte Betrag geht an den Staat – 63,25
       Euro Steuern sind eingepreist.
       
       Einen hoheren Anteil als fair gehandelte Materialien haben auch die
       Lizenzgebühren an Patentinhaber: 25 Euro pro Gerät. Einstellige Beträge
       fließen unter anderem in die Entwicklung eines Android-basierten
       Betriebssystems, in Recycling-Initiativen und Logistik.
       
       ## Konservativ geschätzt
       
       Die Initiative betont, dass die Werte Hochrechnungen seien, die sich in
       Zukunft noch ändern können. So sind beispielsweise 18,25 Euro
       Garantiekosten eingeplant. „Das können wir gerade nur schätzen“,
       [2][schreibt] Gründer Bas van Abel in dem Blog. Die Summe sei zwar eher
       konservativ geschätzt, um nicht in finanzielle Probleme zu geraten. Doch je
       mehr Garantiefälle auftreten, desto knapper das Budget.
       
       Die Initiative lässt derzeit 25.000 Handys produzieren, knapp 15.000 haben
       Kunden bereits bestellt. Obwohl das Gerät nicht zu hundert Prozent fair
       ist, lobt Claudia Sprinz von Greenpeace die Initiative: „Sie schafft
       erstmals Strukturen, bei denen man von einer verantwortungsvollen
       Handyproduktion sprechen kann.“
       
       Nachdem die Initiative den Anfang gemacht hat, sieht Sprinz nun die großen
       Hersteller in der Pflicht: Sie verfügten über Marktmacht, um bei ihren
       Zulieferern auf bessere Arbeits- und Umweltbedingungen einzufordern. Ein
       erster Schritt: Die Lieferketten komplett offenzulegen.
       
       16 Sep 2013
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://www.fairphone.com/wp-content/uploads/2013/09/Fairphone_Cost_Breakdown_and_Key_Sept2013.pdf
   DIR [2] http://www.fairphone.com/2013/09/12/costbreakdown/#more-3351
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Svenja Bergt
       
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