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       # taz.de -- Medienschelte von Pro Quote-Lobbyisten: Nur „BamS“ hat bald eine neue Frau
       
       > Mit Marion Horn hat die „Bild am Sonntag“ bald eine neue Chefin. Eine
       > Ausnahme. Die Top-Jobs machen immer noch meist Männer, rügt Pro Quote.
       
   IMG Bild: Gerade mal zwei Prozent beträgt der Anteil von Frauen in deutschen Chefredaktionen.
       
       BERLIN taz | Wenn Marion Horn am 1. Oktober von ihrem jetzigen Posten als
       Kai Diekmanns Stellvertreterin bei Bild in den Chefsessel der Bild am
       Sonntag (Bams) wechselt, werden von 356 Zeitungen in Deutschland gerade mal
       neun von Frauen geleitet. Das sind zu wenig, findet Annette Bruhns. Die
       Spiegel-Redakteurin ist Vorsitzende des Verein Pro Quote Medien (PQ), der
       sich für mehr Frauen an der Spitze von Medien einsetzt.
       
       Die aktuelle Personalie im Springer-Verlag, die Bruhns als „kurios“
       bezeichnet („Ausgerechnet BamS“), ändert trotzdem nichts am Frauenanteil in
       Chefredaktionen hierzulande: Er beträgt gerade mal 2 Prozent.
       
       Bei mehreren großen Blättern wie Spiegel, Focus, Stern und Handelsblatt
       haben die Spitzen in jüngster Vergangenheit gewechselt. In gewohnter Weise:
       Männer holten Männer nach. Warum? Annette Bruhns sagt: „Den Chefredakteuren
       mangelt es an Vertrauen in das Können von Frauen, sie scheuen Veränderung
       und holen deshalb lieber Buddys nach.“
       
       Nun wurde beim Spiegel in den vergangenen Monaten heftig über eine interne
       Frauenquote debattiert. Und Handelsblatt-Chefredakteur Gabor Steingart
       hatte seinem Haus vor geraumer Zeit gar eine Frauenquote von 30 Prozent
       verordnet.
       
       ## Unterhalb der Chefetage sieht es besser aus
       
       Es gibt auch positive Nachrichten: Der Frauenanteil an Leitungsposten
       unterhalb der Chefredaktion habe sich von Dezember 2012 bis heute
       verdoppelt, hat PQ ausgerechnet. Und als Sabine Rückert im November 2012 in
       die Chefredaktion der Zeit aufrückte, soll sie nicht ganz unumstritten
       gewesen sein.
       
       Das soll sich gewandelt haben. Heute sollen im Zusammenhang mit ihrem Namen
       Vokabeln fallen wie „toll“ und „großartig“. Bruhns: „Die Quote fällt einem
       nicht in den Schoß. Die muss man sich vornehmen.“
       
       16 Sep 2013
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Simone Schmollack
       
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