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       # taz.de -- Internetkonzerne kritisieren NSA: Mark Zuckerberg gefällt das nicht
       
       > Die Enthüllungen zur Online-Überwachung durch die NSA haben Facebook &
       > Co. unter Erklärungsdruck gebracht. Nun üben sie sich in Kritik.
       
   IMG Bild: „Das war echt übel“. Mark Zuckerberg über die blamable Reaktion der amerikanischen Regierung.
       
       SAN FRANCISCO dpa | Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat die Internetspionage
       durch den US-Geheimdienst NSA ungewöhnlich scharf kritisiert. „Ich denke,
       die Regierung hat es vergeigt“, sagte er auf einer Technologiekonferenz in
       San Francisco am Mittwoch. Als Regierungsvertreter erklärt hätten, man
       spioniere nur keine Amerikaner aus, sei das für ein weltweit tätiges
       Unternehmen wie Facebook nicht gerade hilfreich gewesen. „Das war echt
       übel.“
       
       „Es ist mein Job und der von Facebook, alle zu schützen, die Facebook
       nutzen“, sagte Zuckerberg auf der [1][„Disrupt“-Konferenz] des Blogs
       [2][TechCrunch]. Und es sei die Aufgabe der Regierung, „uns alle, unsere
       Freiheit und die Wirtschaft“ zu verteidigen, sie sei dabei aber aus der
       Balance geraten. Er wünsche sich, dass die Regierung von sich aus mehr dazu
       beitrage, die Sache aufzuklären.
       
       Facebook und andere Internetkonzerne wie Yahoo, Microsoft und Google
       fordern in der Öffentlichkeit und mit Klagen vor einem Geheimgericht,
       konkrete Zahlen zu geheimdienstlichen Anfragen nennen zu dürfen. Die
       Internetfirmen befürchten einen Vertrauensverlust bei den Nutzern und damit
       letztlich geschäftliche Einbußen.
       
       Die vom Informanten Edward Snowden veröffentlichten NSA-Dokumente erweckten
       den Eindruck, dass Geheimdienste nahezu nach Belieben auf Nutzerdaten bei
       Online-Unternehmen zugreifen könnten. Die Internet-Konzerne hatten stets
       betont, sie gewährten Behörden keinen direkten Zugriff auf ihre Server,
       sondern prüften jede einzelne Anfrage.
       
       Zugleich seien der Internet-Branche derzeit die Hände gebunden, sagte
       Yahoo-Chefin Marissa Mayer auf der Konferenz. Yahoo hatte sich schon vor
       Jahren gegen die aktuellen Verfahren bei den Behörden-Anfragen vor Gericht
       gewehrt, war aber gescheitert. „Wenn Du Dich nicht fügst, ist es
       Landesverrat“, betonte Mayer. „Wir halten bei Anfragen dagegen“,
       versicherte sie. Mayer zeigte sich bei dem Thema insgesamt zurückhaltender
       als Zuckerberg. Bislang hatten sich vor allem die Chefjustiziare der
       Internetfirmen zur Internetspionage geäußert.
       
       Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) sprach nach
       den Äußerungen von einem sehr späten Widerstand der Verantwortlichen bei
       Facebook und Yahoo. „Wer berechtigte Kritik an amerikanischen Gesetzen übt,
       kann seinen Standort auch nach Europa verlegen“, kommentierte sie beim
       Kurznachrichtendienst Twitter.
       
       12 Sep 2013
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://techcrunch.com/events/disrupt-sf-2013/event-info/
   DIR [2] http://techcrunch.com/
       
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