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       # taz.de -- Asylbewerber in Deutschland: Mehr Menschen bekommen Hilfe
       
       > Fast jeder Zweite, der Asylbewerberleistungen bezieht, stammt aus Asien –
       > vor allem aus Afghanistan. Jeder Dritte kommt aus Europa.
       
   IMG Bild: Erst 2012 hatte das Bundesverfassungsgericht das Leistungsgesetz gekippt. Die festgelegte Höhe war viel zu niedrig.
       
       WIESBADEN dpa | Vor allem die Krisenherde im Nahen und Mittleren Osten
       lassen die Zahl der Empfänger von Asylbewerberleistungen in Deutschland
       weiter steigen. Rund 165 200 Menschen haben Ende 2012 Geld und
       Sachleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz bekommen – etwa 15
       Prozent mehr als vor Jahresfrist. Das war der dritte Anstieg in Folge, wie
       das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.
       
       Der höchste Stand war 1996 mit mehr als 489 700 Hilfebeziehern erreicht
       worden. Seither sank die Zahl stetig bis auf einen Tiefstand von rund 121
       200 im Jahr 2009. Fachleute betonen, dass die Regelleistungen nicht nur
       Asylbewerbern zustehen, sondern etwa auch Geduldeten,
       Bürgerkriegsflüchtlingen und bestimmten Menschen mit humanitärem
       Bleiberecht.
       
       Die Ausgaben nach dem Asylbewerberleistungsgesetz lagen 2012 bei rund 1,1
       Milliarden Euro. Das waren 20,7 Prozent mehr als im Vorjahr. [1][Das
       Bundesverfassungsgericht] hatte im Juli 2012 die bisherigen Leistungen –
       weil zu niedrig – gekippt. Sie waren 20 Jahre nicht mehr angepasst worden.
       Seither werden – bis zur Neuregelung des Gesetzes – pro Flüchtling
       monatlich 336 Euro kalkuliert.
       
       Fast jeder zweite Bezieher von Asylbewerberleistungen (45 Prozent) stammte
       2012 aus Asien und mehr als jeder Dritte (36 Prozent) aus Europa. 13
       Prozent kamen aus Afrika, bei den anderen war die Herkunft ungeklärt. Fast
       jeder Fünfte kam aus Montenegro, dem Kosovo und Serbien. An zweiter Stelle
       der Herkunftsländer stand Afghanistan, gefolgt vom Irak, dem Iran, Syrien,
       der Russischen Föderation und der Türkei. Mehr als zwei Drittel waren
       zwischen 18 und 64 Jahre alt.
       
       12 Sep 2013
       
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