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       # taz.de -- Nach Rassismusvorwürfen: Lok Leipzig schlägt zurück
       
       > Der Berliner AK wirft Fußball-Regionalliga-Konkurrent Lok Leipzig
       > rassistische Übergriffe vor. Die Sachsen reagieren – mit einer
       > Strafanzeige wegen Verleumdung.
       
   IMG Bild: Auf der Brust von Lok Leipzig ist im Duell mit dem Berliner AK „kein Platz für Gewalt und Extremismus“ – auf der Tribüne auch?
       
       LEIPZIG dpa | Fußball-Regionalligist 1. FC Lok Leipzig entgegnet den
       Rassismusvorwürfen des Ligakontrahenten Berliner AK [1][mit einer
       Strafanzeige wegen Verleumdung]. Die Sachsen erstatteten am Donnerstag
       Anzeige, weil die Hauptstädter in einer Pressemitteilung und auf der
       Homepage [2][erklärt hatten], dass Anhänger des Clubs beim Auswärtsspiel im
       Bruno-Plache-Stadion tätlich angegriffen und rassistisch beleidigt worden
       sein sollen.
       
       Zudem beantragten die Leipziger eine einstweilige Verfügung, dass der
       entsprechende Beitrag von der Internetseite der Berliner genommen werden
       muss und die genannten Anschuldigungen zu unterlassen sind.
       
       „In den letzten Wochen haben wir als Verein klare Kante gegen Gewalt und
       Extremismus gezeigt. Nach den Vorfällen in Babelsberg war das auch
       notwendig. Aber die von Vertretern des Berliner AK getätigten
       Unterstellungen können wir nicht auf uns sitzen lassen – einfach, weil sie
       nicht der Wahrheit entsprechen“, erklärte Lok-Präsident Heiko Spauke.
       „Deswegen haben wir uns dazu entschieden, den Ruf unseres Vereins auch mit
       rechtlichen Schritten zu schützen.“
       
       Lok hat aber immer wieder Probleme mit Teilen der Fans. Es kommt des
       öfteren zu Ausschreitungen, auch die Rassismusvorwürfe sind nicht neu.
       
       ## BAK bleibt gelassen
       
       Beim BAK reagierten die Verantwortlichen besonnen auf die
       Lok-Ankündigungen. „Wir sehen der Sache sehr gelassen entgegen und werden
       vorerst keine weiteren Aussagen tätigen“, sagte Berlins Präsident Mehmet
       Ali Han. „Wir vertrauen auf den NOFV und die Sportsgerichtsbarkeit.“
       
       Am Montag wollen die Vereinschefs nach Auswertung weiterer Zeugenaussagen
       noch einmal über das weitere Vorgehen beraten. „Eins ist aber schon vorher
       klar: Wir wünschen dem 1. FC Lok Leipzig weiterhin viel Erfolg im Kampf
       gegen Fremdenfeindlichkeit“, meinte der geschäftlich in der Türkei weilende
       Han.
       
       Die Aussagen der Leipziger, dass es keine rassistischen Übergriffe gegeben
       haben soll, bezeugte derweil der Bundestagsabgeordnete Thomas Feist. Er
       hatte mit seiner Frau im VIP-Bereich das Duell verfolgt. „In meinem
       Gespräch nach dem Spiel mit dem Präsidenten und dem Geschäftsführer des BAK
       war von Vorwürfen, tätlich angegriffen und rassistisch beleidigt worden zu
       sein, überhaupt keine Rede. Leider haben diese Aussagen schlimme Folgen für
       den Ruf des 1. FC Lok“, sagte der CDU-Politiker.
       
       Nach Schilderungen von Vertretern des Berliner AK seien zum Teil
       türkischstämmige Anhänger des Clubs „rassistisch beleidigt, mitunter brutal
       angerempelt und mit Bier überschüttet worden“. Laut BAK hätten
       Präsidiums-Mitglieder und Familien-Angehörige der Spieler sogar aus dem
       VIP-Bereich des Bruno-Plache-Stadions fliehen müssen, weil sie bedroht
       worden seien.
       
       6 Sep 2013
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://www.lok-leipzig.com/de/info/aktuell/news/2013-09-05-strafanzeige-bak.html
   DIR [2] http://www.bak07.de/pruefung-rassistischer-uebergriffe-in-leipzig/
       
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