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       # taz.de -- Asyl II: Mehr Platz für Flüchtlinge
       
       > In Moabit, Neukölln und Pankow sollen neue Unterkünfte für Asylbewerber
       > eröffnen
       
   IMG Bild: Auf freundliche Begrüßung der Asylbewerber durch Anwohner und Unterstützer hoffen die Verantwortlichen auch für die neuen Unterkünfte in Neukölln, Moabit und Pankow.
       
       Neben einer geplanten neuen Unterkunft in Pankow, die im Dezember
       bezugsfertig sein soll (taz berichtete), sollen auch in Neukölln und Mitte
       neue Flüchtlingsheime entstehen. Im Bezirksteil Moabit von Mitte können
       Flüchtlinge noch im Laufe dieser Woche ein ehemaliges Verwaltungsgebäude
       beziehen. Das teilte das für die Unterbringung von Flüchtlingen zuständige
       Landesamt für Soziales und Gesundheit (Lageso) auf taz-Anfrage mit.
       
       Die derzeit bundesweit steigenden Flüchtlingszahlen führen auch in Berlin
       seit Monaten zu Unterbringungsproblemen. Nachdem die Anzahl in Deutschland
       Asylsuchender nach der Einschränkung des Asylrechts in den 90er Jahren
       massiv gesunken war, steigen die Zahlen seit einigen Jahren wieder. Berlin
       nimmt jeweils fünf Prozent der nach Deutschland kommenden Flüchtlinge auf.
       2012 wurden bundesweit knapp 65.000 Asylanträge gestellt, 2007 waren es
       19.000. 1995 beantragten noch über 166.000 Menschen Asyl in der
       Bundesrepublik.
       
       Der Zuwachs sorgt für Platzmangel in den bestehenden Heimen. Zudem soll ein
       altes Flüchtlingsheim in der Spandauer Motardstraße noch in diesem Jahr
       wegen Baufälligkeit geschlossen werden. Dort wohnen derzeit etwa 500
       Flüchtlinge.
       
       In Moabit werden deshalb Mitte der Woche etwa 100 Personen ein ehemaliges
       Verwaltungsgebäude beziehen, das mit mobilen Sanitärräumen auf dem Hof
       nutzbar gemacht wird. Betreiber des neuen Heims ist laut Lageso-Sprecherin
       Silvia Kostner das Deutsche Rote Kreuz. Der Bezirk wolle sich mit einer
       benachbarten Kirchengemeinde um die Information der AnwohnerInnen über das
       neue Heim kümmern, so Kostner.
       
       In Neukölln ist erneut ein Gelände in Britz vorgesehen, das dem Möbelhandel
       Krieger gehört. Der hatte bereits früher angeboten, das Gelände kostenlos
       für drei Jahre als Übergangslösung zur Verfügung zu stellen. Erste Baupläne
       waren am Einspruch von Naturschützern gescheitert, die dort
       Krötenpopulationen lokalisiert haben wollten. Darauf gebe es jedoch,
       nachdem der Eigentümer das Gelände abgesucht habe, „keine konkreten
       Hinweise“, sagte der Neuköllner Sozialstadtrat Bernd Szczepanski (Grüne)
       der taz. Dort sollen nun als befristete Lösung Flüchtlingsunterkünfte in
       Leichtbauweise für etwa 300 BewohnerInnen entstehen, die laut Lageso
       frühestens Anfang 2014 belegt werden können.
       
       3 Sep 2013
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Alke Wierth
       
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   DIR Asylsuchende
       
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