# taz.de -- Überwachungsprogramm der DEA: Die US-Polizei hört mit
> Nach Berichten der „New York Times“ finanzierte die US-Drogenpolizei DEA
> ein Überwachungsprogramm, das den Zugriff auf Milliarden Telefondaten
> ermöglichte.
IMG Bild: Finanziert das Projekt „Hemisphere“ – die DEA
SEATTLE ap | US-Bundespolizisten hatten mindestens sechs Jahre lang fast in
Echtzeit Zugriff auf Milliarden Telefondaten, die der
US-Telekommunikationskonzern AT&T über Jahrzehnte gespeichert hat. Das geht
aus jetzt bekanntgewordenen Dokumenten hervor.
Das Programm, über das zuerst am Montag [1][die New York Times berichtete],
nennt sich Projekt „Hemisphere“. Bezahlt wird es von der US-Drogenpolizei
DEA und dem Büro für die nationale Drogenpolitik. Es erlaubt Polizisten,
mit einem richterlichen Erlass die Datenbanken zu durchsuchen, um
Drogenhändlern und anderen Verdächtigen auf die Spur zu kommen, die ständig
ihre Handys wechseln, um nicht erkannt zu werden.
Einzelheiten von „Hemisphere“ werden zu einem Zeitpunkt bekannt, an dem
nach dem Bekanntwerden der Spähprogramme des Geheimdienstes NSA in den USA
über den Zugriff des Staates auf Telefondaten diskutiert wird.
Im Unterschied zur NSA unterhält die US-Polizei aber keine eigene Datenbank
und speichert die Daten auch nicht selbst. Die Überprüfung der Telefondaten
von mutmaßlichen Drogendealern gehöre bei den Ermittlungen zum Alltag,
erklärte ein Sprecher des Justizministeriums, Brian Fallon. Die Daten seien
die ganze Zeit bei der Telefongesellschaft, nicht der Regierung.
3 Sep 2013
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DIR [1] http://www.nytimes.com/interactive/2013/09/02/us/hemisphere-project.html?_r=0
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