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       # taz.de -- Neue Enthüllungen über NSA: Präsidenten ausgespäht
       
       > Der US-Geheimdienst NSA hat offenbar die Präsidenten Mexikos und
       > Brasiliens ausgespäht. Das berichtet Glenn Greenwald unter Berufung auf
       > Geheimdokumente.
       
   IMG Bild: Hat sich noch nicht geäußert: die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff.
       
       RIO DE JANEIRO ap | Die Präsidenten Mexikos und Brasiliens sind offenbar
       vom US-Geheimdienst NSA ausgespäht geworden. Ihre E-Mails wurden abgefangen
       und teilweise auch gelesen, wie der in Rio de Janeiro lebende US-Journalist
       Glenn Greenwald am Sonntag im brasilianischen Sender Globo berichtete.
       
       Greenwald hat vom ehemaligen US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden
       massenhaft geheime NSA-Dokumente zugespielt bekommen und im Mai die Späh-
       und Überwachungsaffäre ins Rollen gebracht.
       
       Greenwald berief sich auf ein NSA-Dokument vom Juli 2012, das nach seinen
       Worten belegt, dass die Mails des mexikanischen Politikers Enrique Peña
       Nieto mitgelesen wurden. Einen Monat später wurde der Politiker der Partei
       der Institutionellen Revolution Staatspräsident. Enthalten waren unter
       anderem Überlegungen, wen Peña Nieto für gewisse Kabinettsposten
       favorisierte.
       
       Im Fall der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff lasse sich nicht
       direkt belegen, dass die NSA Mails gelesen habe, schrieb Greenwald. „Aber
       es ist offensichtlich, dass ihre Kommunikation abgefangen wurde – unter
       anderem mit dem Programm DNI Presenter, das die NSA nutzt, um Mails und
       Chats zu öffnen und zu lesen.“
       
       Stellungnahmen der beiden Staatsoberhäupter waren zunächst nicht zu
       erhalten. Brasiliens Justizminister Eduardo Cardozo sagte der Zeitung O
       Globo, sollten sich die Fakten bestätigen, „werden sie als sehr ernst
       eingestuft und stellen eine klare Verletzung der Souveränität Brasiliens
       dar“. Er fügte an: „Der Vorgang ist komplett jenseits des Grads von
       Vertrauen, das man sich in einer strategischen Partnerschaft
       entgegenbringt, wie sie die USA und Brasilien pflegen.“
       
       Im Juli hatte Greenwald zusammen mit anderen Journalisten in O Globo
       enthüllt, dass Brasilien das wichtigste Ziel der NSA in Südamerika ist. Bei
       einem Besuch von US-Außenminister John Kerry Mitte des Monats warnte
       Brasiliens Außenminister Antonio Patriota, das Vertrauen zwischen beiden
       Ländern könne deswegen Schaden nehmen. Die Verletzung der Souveränität
       Brasiliens müsse beendet werden, forderte er.
       
       2 Sep 2013
       
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