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       # taz.de -- Asylbewerberheim in Hellersdorf: Polizei rechnet mit weiterem Protest
       
       > Ein Nazi-Gegner, der einen Polizisten verletzte, wurde festgenommen. Der
       > Polizeipräsident sieht „Rechts-links-Auseinandersetzungen“ als größte
       > Gefahr in Hellersdorf.
       
   IMG Bild: Protest gegen die NPD-Demo vor einer Woche in Hellersdorf.
       
       Die Polizei hat einen 29-jährigen Mann festgenommen, der nach einer
       NPD-Demo in Hellersdorf einen Polizisten mit einer Flasche im Gesicht
       verletzt hat. Gegen ihn war wegen der Schwere der Tat Haftbefehl erlassen
       worden, teilte die Polizei mit. Die Festnahme sei am Sonntagnachmittag
       erfolgt. Der Vorwurf: schwere Körperverletzung.
       
       Die Tat ereignete sich am Dienstagabend. Ein Teil der Nazis fuhr mit der
       Straßenbahn davon, [1][als Gegendemonstranten die Gleise blockierten und
       Steine schmissen]. Der nun Festgenommene rief „Scheiß-Zivi“ und schlug
       einem Zivilpolizisten in grüner Polizeiweste von hinten mit einer Flasche
       ins Gesicht.
       
       Der 48-jährige Beamte wurde schwer verletzt: Unter anderem wurde sein
       Jochbein mehrfach gebrochen. Noch ist unklar, ob der Sehnerv beschädigt
       ist. Es besteht die Gefahr, dass der Beamte auf dem betroffenen Auge
       erblindet. Der Täter war direkt nach der Tat festgenommen, dann aber wieder
       freigelassen worden. Er sei als Teilnehmer von Antinazi-Demos bekannt,
       sagte Polizeisprecher Stefan Redlich.
       
       In einer anderen Sache rund um die Nazi-Demo und Gegenproteste am Dienstag
       musste die Polizei einen peinlichen Rückzieher machen. [2][Anders als
       zunächst dargestellt], hat kein Polizist beobachtet, wie eine Journalistin
       ein Stromkabel ziehen wollte, um die NPD-Kundgebung zu stören. Das basierte
       allein auf der Aussage des Neonazis, der die Journalistin zu Boden warf.
       Die Ermittlungen laufen noch.
       
       Berlins Polizeipräsident Klaus Kandt rechnet damit, dass es bis zur
       Bundestagswahl zu „erhöhten Aktivitäten“ der rechtsextremen Szene in
       Hellersdorf kommen kann. „Deswegen sind wir besonders aufmerksam“, sagte er
       im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses. Schwerpunkt der Gefahr in
       Hellersdorf seien „Rechts-links-Auseinandersetzungen“.
       
       Dass die Situation für Flüchtlinge in Hellersdorf schwierig ist, zeigte
       sich erneut am Sonntag. Wie die Polizei mitteilte, haben Unbekannte am
       Nachmittag Bewohner des Asylbewerberheims fremdenfeindlich beschimpft und
       sind geflüchtet. Der Staatsschutz ermittelt.
       
       26 Aug 2013
       
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