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       # taz.de -- Microsoft-Chef Steve Ballmer geht: Vorhang, kein Applaus
       
       > Steve Ballmers Rücktrittsankündigung beschert Microsoft einen kräftigen
       > Kurssprung. Der bessert nebenbei die Rente des Managers auf.
       
   IMG Bild: Gebeugt vor blauem Hintergrund, der an den legendären „Schweren Ausnahmefehler“ bei Windows 3.1 erinnert: Steve Ballmer.
       
       BERLIN taz | Nach über 30 Jahren Firmenzugehörigkeit verlässt Steve Ballmer
       Microsoft. Die letzten 13 Jahre davon diente er als Nachfolger des
       Firmengründers Bill Gates an der Spitze des Unternehmens.
       
       Bekannt ist er für seine extravaganten Bühnenauftritte bei Firmenevents,
       seine Treue zu Microsoft, die erklärte Feindseligkeit gegenüber
       Open-Source-Software – und seine zumindest in Teilen mangelnde Vision für
       die Zukunft des eigenen Unternehmens. Während etwa der Erwerb des Dienstes
       für Videotelefonie Skype durchaus im Trend der Zeit lag, fielen auch herbe
       Rückschläge in der Konkurrenz mit Apple in Ballmers Verantwortlichkeit.
       
       Während Microsoft mit seinen Betriebssystemen und Softwareanwendungen den
       Markt für Desktop-PCs über Jahrzehnte dominierte, ist der Konzern in den
       Wachstumsmärkten für mobile Musik, Smartphones und Tablets weit
       abgeschlagen. So nimmt es kaum Wunder, dass insbesondere Anteilseigner,
       Hedgefondmanager und die Wirtschaftspresse schon seit einiger Zeit den
       Rückzug des erfahrenen, hier aber glücklosen Managers forderten.
       
       Kaum war also die Nachricht in der Welt, dass Ballmer in zwölf Monaten in
       den Ruhestand gehen würde, schoss die Microsoft-Aktie um gut sieben Prozent
       in die Höhe. Was wie ein wirklich pietätloser Schlag in die Magengrube des
       prospektiven Pensionärs aussieht – es steht noch nicht einmal ein
       Nachfolger –, geht doch mit einem Trostpflästerchen einher.
       
       Steve Ballmer verfügt ohnehin über ein auf 15 Milliarden Dollar geschätztes
       Privatvermögen. Da ein nicht unbeträchtlicher Teil davon in Firmenanteilen
       von Microsoft angelegt ist, kann jeder Kurssprung der Aktie ja nur von
       Vorteil für die privaten Finanzen Ballmers sein. Und wer braucht schon
       Dankbarkeit, wenn nur die Rente sicher ist?
       
       23 Aug 2013
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Daniél Kretschmar
       
       ## TAGS
       
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