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       # taz.de -- Sicherheit beim Berlin-Marathon: Personenkontrollen vor dem Startschuss
       
       > Sicherheitsvorkehrungen beim Berlin-Marathon könnten extrem verschärft
       > werden. Veranstalter wiegeln ab.
       
   IMG Bild: Das waren noch gut Zeiten.
       
       Die Sicherheitslage beim Berlin-Marathon am 29. September beschäftigt die
       kommunale Politik und die Öffentlichkeit. Nach den Anschlägen beim
       Boston-Marathon im vergangenen April soll nun in Berlin der Start- und
       Zielbereich zur Hochsicherheitszone mit Zaun, Personenkontrollen und
       flächendeckender Videoüberwachung werden, heißt es in einem Bericht der
       Berliner Zeitung vom Donnerstag.
       
       „Das ist der Diskussionsstand, mehr nicht“, betont Thomas Steffens,
       Pressesprecher der veranstaltenden SCC Events. „Wenn solche Dinge in die
       Welt gesetzt werden, verunsichert das in erster Linie. Das ist unnötiger
       Aktionismus.“ Das Bezirksamt Mitte, das mit dem Veranstalter sowie Polizei
       und Feuerwehr das Sicherheitskonzept für den Lauf abstimmt und beschließt,
       sei in dieser Frage vorgeprescht. Eine Sicherheitskonferenz, bei der die
       Beteiligten zusammenkommen, findet erst innerhalb der kommenden beiden
       Wochen statt.
       
       Der Zeitungsartikel zitiert den Baustadtrat von Mitte, Carsten Spallek
       (CDU), mit der Aussage, für die Start- und Zielzone seien Vorkehrungen
       beschlossen worden, wie man sie sonst von Flughäfen kenne. Auch Taschen und
       Rucksäcke der Läufer dürften nicht in den Sicherheitsbereich. Außerdem, so
       Spallek, werde diskutiert, ob die Läufer Getränkeflaschen mit auf die
       Strecke nehmen dürften.
       
       „Es ist noch nichts beschlossen“, sagt SCC-Sprecher Steffens. Er wünsche
       sich eine besonnene und sachliche Herangehensweise an das
       Sicherheitskonzept. Natürlich werde man die Vorkehrungen optimieren – dass
       aber Taschen- und Personenkontrollen sowie Videoüberwachung wirklich kämen,
       sei keineswegs klar. „Wir haben auch 2001 nach den Anschlägen in New York
       reagiert, seither dürfen keine Autos mehr an der Strecke stehen. Auch
       dieses Jahr werden wir die Sicherheitsauflagen sorgfältig prüfen“, so
       Steffens.
       
       Auch seitens der Polizei heißt es, die Gespräche mit dem Veranstalter seien
       „noch lange nicht abgeschlossen“. Zu einzelnen Sicherheitsvorkehrungen gebe
       man aber keine Auskunft. Bis Ende September könnten sich
       Gefahreneinschätzung und Maßnahmen jederzeit ändern. Laut Baustadtrat
       Spallek stuft das Bundeskriminalamt den Berlin-Marathon als „potenzielles
       Anschlagsziel“ ein.
       
       ## Mehr Security-Helfer
       
       Die Veranstalter von SCC Events beauftragen für die Absicherung der
       Veranstaltung eine private Firma. In diesem Jahr werde die Zahl der
       Security-Helfer wohl leicht erhöht, so Thomas Steffens. Die Polizei kümmert
       sich in der Regel vor allem um die Verkehrsumlenkung. Zu Einsatzkräften und
       Kosten wollten weder Veranstalter noch Polizei Angaben machen. Ob und in
       welchem Umfang die Polizei in diesem Jahr zu Sicherheitszwecken ihr
       Personal aufstocken wird, wird sich frühestens während der
       Sicherheitskonferenz entscheiden.
       
       22 Aug 2013
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Jens Uthoff
       
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