URI: 
       # taz.de -- Friedensverhandlungen in Kolumbien: Wichtige Etappe für Aussöhnung
       
       > Die kolumbianischen Farc-Rebellen räumen erstmals Verantwortung für Opfer
       > ein. Zuvor hatte die Regierung schon Menschenrechtsverletzungen
       > zugegeben.
       
   IMG Bild: Farc-Unterhändler Pablo Catatumbo (l.) bei den Friedensverhandlungen in Havanna.
       
       HAVANNA dpa/afp | Bei den Friedensverhandlungen zwischen der
       Guerillaorganisation Farc und der kolumbianischen Regierung haben die
       Rebellen erstmals ihre Verantwortung für einen Teil der Opfer des
       bewaffneten Konflikts eingeräumt.
       
       „Zweifellos haben auch unsere Reihen für Brutalität und Schmerz gesorgt“,
       zitierte die Zeitung El Tiempo am Dienstag den Farc-Sprecher Pablo
       Catatumbo. „Der Gegner war niemals leicht und hat sich nicht an die Regeln
       des Kriegs gehalten.“
       
       Der frühere Sonderbeauftragte der kolumbianischen Regierung für den
       Frieden, Camilo Gómez, bezeichnete die Äußerungen als bedeutenden
       Fortschritt. „Das ist die deutlichste Erklärung der ganzen Zeit“, sagte er
       El Tiempo.
       
       Im Juli hatte Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos offiziell „schwere
       Verletzungen“ der Menschenrechte durch die Regierung eingestanden. Dass die
       linken Rebellen, die nach Angaben der Sicherheitskräfte noch bis zu 8.000
       Kämpfer in ihren Reihen haben, nun nachziehen, gilt als wichtige Etappe im
       Friedensprozess.
       
       ## Ultrarechte Paramilitärs
       
       Die Farc (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens) gründeten sich 1964 im
       Kampf gegen Großgrundbesitzer und sind die größte Rebellengruppe in
       Kolumbien. Ihren erbitterten Konflikt fochten sie gegen Regierungstruppen
       und ultrarechte Paramilitärs.
       
       In dem blutigen Konflikt wurden in den vergangenen fünf Jahrzehnten nach
       Schätzungen bis zu 600.000 Menschen getötet und drei Millionen weitere
       vertrieben. Auch heute noch kommt es häufig zu tödlichen Gefechten.
       
       Seit vergangenen November verhandeln beide Seiten in Havanna über eine
       Beendigung des Konfliktes und eine Aussöhnung. Im Mai war ein erstes von
       fünf Verhandlungskapiteln – über die ländliche Entwicklung – abgeschlossen
       worden. Derzeit wird über die Beteiligung der Farc am politischen Leben
       verhandelt.
       
       21 Aug 2013
       
       ## TAGS
       
   DIR Kolumbien
   DIR Farc
   DIR Bürgerkrieg
   DIR Friedensverhandlungen
   DIR Kolumbien
   DIR Kolumbien
   DIR Kolumbien
   DIR Kolumbien
   DIR Kolumbien
   DIR Kolumbien
   DIR Kolumbien
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Friedensverhandlungen in Kolumbien: Weg der Guerilla in die Politik offen
       
       Regierung und Guerilla haben sich auf ein Prozedere geeinigt, wie die Farc
       nach ihrer Entwaffnung am politischen Leben teilnehmen kann.
       
   DIR Kommentar Kolumbien und FARC: Erste Einigungen erreicht
       
       Nach etlichen Verhandlungsrunden zwischen der kolumbianischen Regierung und
       der FARC-Guerilla bahnt sich endlich eine Einigung an. Ein Teilerfolg.
       
   DIR Bürgerkrieg in Kolumbien: Bilanz des Grauens
       
       Eine von der Regierung beauftragte Historikerkommission resümiert 54 Jahre
       Krieg. Die meisten Opfer gehen auf das Konto rechter Paramilitärs.
       
   DIR Kampf Kolumbianischer Kleinbauern: Protest gegen Koka-Massaker
       
       Soldaten haben in Kolumbien Koka-Felder vernichtet. Die Kleinbauern wehren
       sich, indem sie eine ganze Region lahmlegen. Die Regierung wirf ihnen Nähe
       zur Farc vor.
       
   DIR Friedensverhandlungen in Kolumbien: Einigung auf Landreform
       
       Nach fast 50 Jahren Bürgerkrieg bewegen sich die Konfliktparteien
       aufeinander zu. Die Regelung von Landbesitz gilt als Schlüssel zu einem
       Friedensschluss.
       
   DIR Bürgerkriegsfolgen in Kolumbien: Ein paar Quadratmeter Sicherheit
       
       Vier Millionen Menschen verloren im Bürgerkrieg ihr Land. Nun wagen einige
       Vertriebene die Rückkehr in den Regenwald - mit Erfolg.
       
   DIR Entführung in Kolumbien: Angeblich Spione aus Deutschland
       
       Die Rebellengruppe ELN hat nach eigenen Angaben zwei Deutsche entführt.
       Präsident Santos fordert Freilassung. Das Auswärtige Amt in Berlin richtet
       Krisenstab ein.