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       # taz.de -- Erste Homo-Ehen in Neuseeland: „Lasst uns die Liebe feiern“
       
       > Neuseelands Legalisierung der Homo-Ehe ist in Kraft getreten. Neu ist
       > dabei, dass homosexuelle Ehepaaren nun auch adoptieren können.
       
   IMG Bild: Sobald die Homo-Ehe am Montag legal wurde, heirateten zahlreiche homosexuelle Paare in Neuseeland, hier in Rotorua.
       
       WELLINGTON dpa | Seit Montag ist in Neuseeland die Homo-Ehe erlaubt. 31
       lesbische und schwule Paare haben sich nach offiziellen Angaben das Ja-Wort
       gegeben. Neuseeland ist das erste Land in Ozeanien und das 14. weltweit,
       das die Homo-Ehe legalisiert. In Brasilien ist noch ein Rechtsstreit im
       Gange. In Neuseeland ist der wichtigste Unterschied zu den seit acht Jahren
       möglichen eingetragenen Partnerschaften: Verheiratete Lesben und Schwule
       können gemeinsam Kinder adoptieren.
       
       Lynley Bendali und Ally Wanikau heirateten über den Wolken. Sie hatten den
       Wettbewerb einer Fluggesellschaft gewonnen. Die seit 13 Jahren liierten
       Bräute kamen in schwarz, mit weißer und grauer Bluse darüber. „Ich gebe Dir
       mein Herz und meine Liebe“, sagte Wanikau strahlend und laut, um das
       Dröhnen der Triebwerke zu übertönen. Eine Beamtin nach das Eheversprechen
       über den Wolken ab. An Bord waren die drei Kinder der Frauen, Freude und
       Verwandte und der US-Schauspieler Jesse Tyler Ferguson (bekannt aus der
       TV-Serie „Modern Family“) mit seinem Mann. „Lasst uns die Liebe feiern“,
       rief er.
       
       Im Nationalmuseum in Wellington schlug die große Stunde für die Australier
       Paul McCarthy und Trent Kandler. Sie kamen händchenhaltend und im braven
       Hochzeitsanzug mit Blume im Knopfloch. Sie gelobten sich gegenseitige Treue
       unter dem Blitzlichtgewitter zahlreicher Fotografen. „Wenn die Leute
       dadurch sehen, dass wir keine Hörner haben und niemand durch die Homo-Ehe
       etwas zu befürchten hat, habe ich kein Problem mit der Publicity“, sagte
       McCarthy der Zeitung Dominion Post. Die beiden sind seit elf Jahren ein
       Paar.
       
       Rund 200 gleichgeschlechtliche Paare haben seit 2005 ihre Partnerschaft in
       Neuseeland offiziell eintragen lassen. Damit werden sie zwar als „engste
       Verwandte“ im Sinne des Gesetzes anerkannt. Sie bekommen etwa im
       Krankheitsfall etwa medizinische Auskünfte über den Partner und dürfen im
       Todesfall entscheiden, ob der andere beerdigt oder verbrannt werden soll.
       
       Gemeinsame Adoption war bislang aber nicht möglich: wenn eine lesbische
       Frau die Kinder ihrer Partnerin adoptieren wollte, ging das nur, wenn der
       Name der leiblichen Mutter gestrichen wurde. Seit Montag sind alle Paare
       gleichgestellt.
       
       19 Aug 2013
       
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