# taz.de -- Entspannung im Korea-Konflikt: Familientreffen wieder im Gespräch
> Nord- und Südkorea wollen darüber verhandeln, ob sie
> Familienzusammenführungen wieder zulassen. Pjöngjang will zudem wieder
> südkoreanische Touristen empfangen.
IMG Bild: Vielleicht bald wieder: Familienmitglieder aus Nord- und Südkorea konnten sich 2007 noch begegnen.
SEOUL ap | Nord- und Südkorea wollen wieder über die Zusammenführung von
Familien verhandeln. Die Führung in Pjöngjang nahm am Sonntag einen
entsprechenden Vorschlag aus Seoul an. Gleichzeitig regte der Norden
Gespräche über die Wiederaufnahme von geführten Reisen südkoreanischer
Touristen an, die dem kommunistischen Staat früher willkommene Einnahmen
brachten.
Die Gesprächsangebote könnten Zeichen einer weiteren Entspannung zwischen
beiden Staaten nach der schweren Krise im Frühjahr sein. Damals hatte
Nordkorea dem südlichen Nachbarn und den USA mit einem Atomschlag gedroht,
die Beziehungen abgebrochen und eine Schließung der nord-süd-koreanischen
Wirtschaftszone Kaesong erzwungen. Vergangene Woche hatten sich beide
Seiten bereits grundsätzlich auf eine Wiedereröffnung von Kaesong
verständigt.
Südkorea reagierte positiv auf die Bereitschaft des Nordens, ab Freitag
über Familientreffen zu sprechen. Differenzen gibt es über den Tagungsort:
Die südkoreanische Regierung hatte den Grenzort Panmunjom vorgeschlagen.
Nordkorea brachte hingegen das Erholungsgebiet am Mount Kumgang – auch
Diamantenberg genannt – als Ort ins Gespräch.
Zudem solle man dort bereits einen Tag vorher, am Donnerstag, über die
Wiederaufnahme der südkoreanischen Touren zu dem Berg verhandeln, teilte
das nordkoreanische Komitee für die friedliche Wiedervereinigung Koreas
mit. Das südkoreanische Wiedervereinigungsministerium erklärte dazu, es
werde solche Gespräche prüfen.
Die Touren zum Mount Kumgang sind seit der Tötung einer Südkoreanerin durch
einen nordkoreanischen Grenzbeamten 2008 ausgesetzt. Dass jetzt wieder
darüber gesprochen werden soll, sehen Beobachter als eine Art Bedingung
Nordkoreas für die Familienzusammenführung: Nordkorea „sagt, es will die
Wiederaufnahme der Touren zum Diamantenberg als Gegenleistung für die
Familientreffen“, sagte Lim Eul Chul, Professor an der südkoreanischen
Kyungnam Universität.
Zahlreiche Familien wurden nach dem Korea-Krieg vor 60 Jahren
auseinandergerissen. Bis 2010 waren kurze Treffen möglich. Rund 22.000
Koreaner erhielten dazu die Gelegenheit. Danach wurde das Programm wegen
der Spannungen zwischen beiden Ländern eingefroren. Der Krieg in Korea von
1950 bis 1953 endete mit einem Waffenstillstand, aber ohne Friedensvertrag.
18 Aug 2013
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