# taz.de -- Hackerangriff auf Washington Post: Assad-Anhänger verdächtigt
> Eine halbe Stunde wurden Leser von Online-Artikeln der Zeitung auf die
> Seite der „Syrian Electronic Army“ umgeleitet. Einfallstor war wohl ein
> Werbe-Anbieter.
IMG Bild: Die Fassade der Washington Post
WASHINGTON/BERLIN afp/taz | Die US-Tageszeitung Washington Post ist
[1][nach eigenen Angaben] Opfer einer Hackerattacke von Unterstützern des
syrischen Staatschefs Baschar al-Assad geworden. Leser einiger Artikel auf
ihrer Internetseite seien am Donnerstag von dort auf den Web-Auftritt der
„Syrian Electronic Army“ (SEA) umgeleitet worden. Rund 30 Minuten lang
seien vor allem Artikel zu internationaler Politik gehackt gewesen.
Eine Kurznachricht der SEA auf Twitter legt dem Artikel zufolge nahe, dass
die Internetseite der Washington Post mittels des Werbenetzwerks „Outbrain“
gehackt wurde. Die Zeitung nutze Outbrain, um Profile der Leser zu
erstellen und ihnen zielgerichtet Leseempfehlungen zu geben. Ein Sprecher
von Outbrain bestätigte gegenüber der Washington Post, dass das eigene
System kurz vor dem Cyberangriff auf die Zeitung gehackt wurde.
Mitglieder der Syrian Electronic Army hatten in den vergangenen Monaten
zahlreiche Medien angegriffen, darunter die Nachrichtenagenturen AFP und AP
sowie die britische BBC und die Wirtschaftszeitung Financial Times.
Besonders spektakulär war der Angriff auf AP Ende April: Dabei verbreiteten
die Hacker über das Twitterkonto der Nachrichtenagentur die
Fehlinformation: „Zwei Explosionen im Weißen Haus, Obama verletzt.“ Die
US-Börse stürzte daraufhin kurzzeitig ab.
Die Organisation wirft arabischen und westlichen Medien vor, „falsche
Informationen“ über die Ereignisse in Syrien zu verbreiten. In der
Vergangenheit hatte sich die Gruppe bereits zu Hackerangriffen auf die
Internetseiten von Sky News Arabia und Al-Dschasira Mobile sowie auf die
Seiten von Regierungen in der Region bekannt.
16 Aug 2013
## LINKS
DIR [1] http://www.washingtonpost.com/lifestyle/style/syrian-group-hacks-washington-post-web-site/2013/08/15/4e60d952-05bd-11e3-88d6-d5795fab4637_story.html
## TAGS
DIR Hackerangriff
DIR Schwerpunkt Syrien
DIR Baschar al-Assad
DIR Washington Post
DIR Schwerpunkt Syrien
DIR Internet
DIR Washington Post
DIR Medien
DIR Hacker
DIR Südkorea
DIR China
DIR Hacker
DIR Netzsicherheit
## ARTIKEL ZUM THEMA
DIR Website stundenlang nicht erreichbar: Hacker attackieren „New York Times“
Nicht nur die Seite der US-Zeitung, auch Twitter und die „Huffington Post“
sollen Ziel einer Hackergruppe gewesen sein, weil sie Sympathien für
syrische Rebellen hegen.
DIR Hackerangriff in China: Server für zwei Stunden lahmgelegt
Zwei Stunden lang ging am Sonntag in Chinas Internet nichts mehr. Dank
massenhaft gleichzeitigen Anfragen konnten keine .cn-Domains mehr
aufgerufen werden.
DIR Verkauf der „Washington Post“: Skepsis für die Zukunft
Nach dem Schock über den Verkauf an den Amazon-Gründer wird die Kritik
lauter. Manche Beobachter vermuten politische Motive hinter dem Kauf.
DIR Deutsche Medien verlegen Nachschichten: Good morning, Sydney
Ob Sydney, New York oder Los Angeles: 24/7 Redaktionen lagern ihre
Nachtschicht nach Übersee aus. Der Morgen wird zur Primetime.
DIR Angeblich US-Kongress gehackt: Verwirrspiel um Passwort-Konten
Nach eigenen Angaben ist es einer Hackergruppe gelungen die Passwörter von
Mitarbeitern des US-Kongresses zu knacken. Die IT-Abteilung des Kapitols
dementierte dies.
DIR Hackerangriff auf Südkoreas Regierung: Seoul beschuldigt Nordkorea
Die südkoreanische Regierung macht Nordkorea für den Hackerangriff Ende
Juni auf mindestens 69 Regierungsstellen verantwortlich.
DIR Chinesisches Militär: Training mit digitalen Technologien
Im Juni bereitet will sich Chinas Armee bei einem Manöver auf den
„informationsorientierten Krieg“ vorbereiten – kurz vor dem ersten
USA-Besuch von Staatschef Xi Jinping.
DIR Australischer Geheimdienst gehackt: Die Spur soll nach China führen
Hacker aus China sollen sich die Baupläne der neuen Geheimdienstzentrale in
Canberra beschafft haben. Das australische Außenministerium schweigt zu dem
Vorfall.
DIR Nach Hackerangriffen: Zwitschern soll sicherer werden
Der Kurznachrichtendienst Twitter führt ein zweistufiges Anmeldesystem ein.
Wer sich einloggen will, kriegt künftig zusätzlich einen Zugangscode per
SMS zugeschickt.