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       # taz.de -- 39 Tage nach dem größten Triumph: Wimbledon-Siegerin Bartoli hört auf
       
       > Game, Set, Match: Die Französin Marion Bartoli beendet ihre
       > Tenniskarriere. Der Körper macht nicht mehr mit, sie habe sich
       > verausgabt, sagt sie.
       
   IMG Bild: Alles tut weh: Marion Bartoli will nicht den Rest ihres Lebens auf dem Tennisplatz verbringen.
       
       CINCINATI dpa | 39 Tage nach dem größten Erfolg ihrer Karriere mit dem
       Triumph in Wimbledon hat die Französin Marion Bartoli dem Tennissport
       völlig überraschend Adieu gesagt. Unmittelbar nach ihrer 6:3, 4:6,
       1:6-Niederlage am Mittwoch in Cincinnati gegen die Rumänin Simona Halep gab
       die 28 Jahre alte Französin bekannt:„ Das war das letzte Match meiner
       Karriere, sorry.“ Ihr Körper schaffe es einfach nicht mehr, meinte Bartoli:
       „Es ist Zeit für mich zurückzutreten.“
       
       Lange ist es nicht her, dass es Bartoli in den Fokus der Weltöffentlichkeit
       geschafft hatte. Nach ihrem Finalsieg beim Grand-Slam-Klassiker in
       Wimbledon gegen die Berlinerin Sabine Lisicki verneigte sich sogar
       Frankreichs Staatspräsident François Hollande vor der 28-Jährigen. Er hob
       hervor, dass sich Bartoli „gegen alle Favoritinnen dank ihres Kampfgeistes
       und ihres Mutes durchgesetzt“ habe. Die Sportzeitung L'Équipe widmete der
       „Prinzessin“ die Seite eins und schwärmte von einem „der größten Wunder der
       Sportgeschichte“.
       
       „Ich habe mir meinen Traum erfüllt und das wird mir ewig bleiben“, sagte
       Bartoli nun bei ihrer Pressekonferenz in Cincinnati vor den verblüfften
       Journalisten. Sie habe alles in Wimbledon gegeben. Sie habe aber nach 45
       Minuten oder einer Stunde im Spiel überall Schmerzen. Vor allem ihre
       Achillessehnen würden wehtun, ihre Schultern, die Hüfte und der untere
       Rücken.
       
       In der vergangenen Woche beim Turnier in Toronto hatte sie zudem wegen
       Bauchbeschwerden ihr Achtelfinalmatch vorzeitig beenden müssen. Auch nach
       dem - gewonnenen - ersten Satz gegen Halep habe ihr gesamter Körper
       geschmerzt. Die beiden Sätze danach und damit die letzte Partie ihrer
       13-jährigen Profikarriere verlor sie. „Vor dem Spiel weißt du nie, ob es
       dein letztes ist“, sagte Bartoli, „aber nach dem Spiel habe ich so
       gefühlt“.
       
       Es sei eine schwere Entscheidung gewesen, gab die Rechtshänderin zu, die
       seit ihrem Aufstieg in den Profisport 2000 insgesamt acht WTA-Turniere
       gewann und mehr als 11 Millionen US-Dollar an Preisgeld kassierte. Durch
       ihren Wimbledonsieg schaffte sie es in der Weltrangliste bis auf Rang
       sieben.
       
       Wie es nun weitergeht, weiß sie nicht. „Darüber habe ich nicht soviel
       nachgedacht“, sagte Bartoli. „Es gibt so viele Dinge, die man im Leben tun
       kann außer Tennis spielen. Ich bin sicher, ich finde etwas.“ Es gebe soviel
       Aufregendes, für eine Frau, für eine Mutter, meinte sie.
       
       15 Aug 2013
       
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