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       # taz.de -- Abschiebelager in Griechenland: Flüchtlinge wehren sich
       
       > Ein Abschiebelager nahe Athen ist für 820 Menschen ausgelegt, dort leben
       > 1.700. Dann wurde auch noch der Strom abgestellt. Die Flüchtlinge
       > protestieren gewaltsam.
       
   IMG Bild: Drangsaliert, ausgeutet, oft abgeschoben: Flüchtlinge in Athen.
       
       ATHEN dpa/afp | In einem Abschiebelager für illegale Einwanderer nördlich
       von Athen sind in der Nacht zum Sonntag gewaltsame Proteste der Insassen
       ausgebrochen. Nach Medienberichten wurden mindestens zehn
       Bereitschaftspolizisten verletzt.
       
       Die Insassen legten im Lager von Amygdaleza in Attika an mehreren Stellen
       Feuer und warfen mit Steinen und anderen Objekten, hieß es. Kurz nach
       Mitternacht sei wieder Ruhe eingekehrt, während die Polizei die Umgebung
       des Lagers nach möglichen Ausbrechern durchkämmte. Auch am Sonntag wurde
       per Großfahndung nach mehreren entkommenen Insassen des Lagers gesucht. Es
       habe „einige Ausbrüche“ aus dem Camp gegeben, sagte ein Polizeisprecher.
       
       Die Revolte sei während der Essensausgabe ausgebrochen, berichtete der
       Radiosender „Skai“. Anlass sei der Beschluss der griechischen Behörden
       gewesen, die maximale Dauer der Abschiebehaft von 12 auf 18 Monate zu
       erhöhen. Außerdem sei wegen Wartungsarbeiten der Strom abgestellt worden,
       wodurch die Klimaanlagen in den überfüllten Containern ausgefallen seien,
       hieß es. In dem Lager sollen ungefähr 1.700 Menschen leben, bei einer
       Kapazität von 820.
       
       Das Lager von Amygdaleza wurde Ende April 2012 als erste vergleichbare
       Einrichtung in Griechenland eröffnet. Seitdem ist es wiederholt in die
       Kritik von Menschenrechtsorganisationen geraten. In der vergangenen Woche
       gab die linke Gruppierung KEERFA an, muslimische Insassen eines Camps seien
       von Wachleuten während eines Gebets geschlagen worden. Bereits im Juli
       berichtete die Gruppe von einem Afghanen, der an einer unbehandelten
       Lungenentzündung gestorben sei.
       
       11 Aug 2013
       
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