# taz.de -- Venezoelanische Opposition: Maduro ist ein „großer Feigling“
> Ein Regierungsgegner ist verhaftet worden. Die Opposition in Venezuela
> sieht sich Repressionen ausgesetzt. Derweil wurde der Einspruch wegen
> Wahlfälschung abgelehnt.
IMG Bild: Unzufrieden: Oppositionsführer Henrique Capriles.
CARACAS ap/dpa | Die venezolanische Opposition sieht sich nach eigenen
Angaben einer Welle politischer Repression ausgesetzt. Zuvor wurde am
Mittwoch die Verhaftung eines engen Mitarbeiters von Oppositionsführers
Henrique Capriles angeordnet und die Wohnung des Mannes durchsucht.
Capriles wurde vom Obersten Gericht zu einer Geldstrafe von 10.700 Bolivar
(rund 1.250 Euro) verurteilt, weil er in seiner Klage gegen den Wahlsieg
von Nicolás Maduro bei der Präsidentenwahl im April „geringschätzige
Begriffe“ und „beleidigenden Inhalt“ benutzt habe.
Das Oppositionsbündnis MUD nannte keine Einzelheiten über die Gründe für
den Haftbefehl gegen den Stabschef von Capriles im Gouverneursamt des
Staates Miranda, Oscar Lopez. Maduro hatte zuvor mitgeteilt, dass die
Regierung „einen Chef der Korruption und der Mafias der venezolanischen
Rechten“ gefangen habe. Er nannte keinen Namen, sagte aber, die Person sei
„auf frischer Tat“ gefasst worden.
Der Fernsehsender Globovision berichtete, Lopez' Wohnung sei von Agenten
der militärischen Spionageabwehr durchsucht worden. Die Opposition nannte
den Haftbefehl Teil „eines neuen Angriffs gegen jene, die nicht aufhören
für die Wiederherstellung von Rechtsstaatlichkeit, Gerechtigkeit und Recht
ein Venezuela zu kämpfen“.
## Inflation und Kriminalität
Damit solle von den Problemen des lateinamerikanischen Landes abgelenkt
werden, das nach amtlichen Angaben eine Inflation von 42,6 Prozent und eine
hohe Kriminalität hat. Capriles nannte Maduro wegen des Haftbefehls im
Kurzmitteilungsdienst Twitter einen „großen Feigling“.
Derweil hat der Oberste Gerichtshof den Einspruch der Opposition gegen den
Sieg Maduros bei der Wahl am 14. April abgeschmettert. Capriles hatte
erklärt, Maduro habe seinen Vorsprung von 1,5 Prozent (rund 200.000
Stimmen) mit Manipulation erreicht. Die Kammer legte der Staatsanwaltschaft
nahe zu ermitteln, ob Capriles strafrechtlich für den Versuch zur
Verantwortung gezogen werden könnte, die Glaubwürdigkeit der Wahl zu
untergraben.
8 Aug 2013
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