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       # taz.de -- Drohnenkrieg im Jemen spitzt sich zu: Terrorgefahr von den USA inszeniert?
       
       > Der Drohnenkrieg gegen mutmaßliche Al-Qaida-Mitglieder fordert neue
       > Opfer. US-Präsident Barack Obama sieht Terrorgefahr trotz Etappensiegen
       > gegen das Netzwerk.
       
   IMG Bild: Ein jeminitischer Polizist kontrolliert ein Auto nahe der US-Botschaft in der Hauptstadt Sanaa
       
       SANAA/DEN HAAG rtr/dpa/afp | Bei einem neuen US-Drohenangriff im Jemen sind
       Behörden zufolge sechs Al-Qaida-Mitglieder getötet worden. Zwei Fahrzeuge
       seien im Südosten des Landes in Flammen aufgegangen, während das unbemannte
       Flugzeug über ihnen kreiste, berichteten die örtlichen Behörden und
       Augenzeugen am Donnerstag. Es war der sechste derartige Angriff in zwei
       Wochen. Am Dienstag und Mittwoch starben bei [1][Drohnenattacken] in Marib
       und Schabwa mindestens zehn Menschen durch Drohnen.
       
       US-Präsident Barack Obama hat dazu aufgerufen, die [2][Terrorwarnungen] im
       Jemen und anderen Ländern trotz der Schwächung des Terrornetzwerks Al-Qaida
       ernst zu nehmen. „Das Ende des Krieges in Afghanistan bedeutet nicht das
       Ende der Bedrohungen gegen unsere Nation“, sagte Obama am Mittwoch vor
       US-Soldaten in Kalifornien. „Das Herz von Al-Kaida in Afghanistan und
       Pakistan steht kurz vor der Niederlage“, sagte Obama weiter.
       
       Die jemenitische Regierung hatte am Mittwoch erklärt, sie habe einen
       geplanten Angriff der radikalen Islamisten-Gruppe auf einen Öl- und einen
       Gashafen vereitelt. Dutzende Al-Qaida-Kämpfer, die sich mit jemenitischen
       Uniformen verkleiden wollten, hätten am vergangenen Wochenende die
       Verlade-Terminals sowie die Provinz-Hauptstadt Mukalla stürmen sollen. Der
       Plan sei durch zusätzliche Truppen an den Anlagen verhindert worden.
       
       Nach Warnungen der USA hatten mehrere westliche Staaten ihre Vertretungen
       im Jemen bis auf weiteres geschlossen, darunter auch Deutschland. Vertreter
       der US-Sicherheitsbehörden sagten, Hintergrund der Warnungen seien
       [3][abgefangene Botschaften] zwischen dem neuen Al-Kaida-Chef Aiman
       al-Sawahiri und der der Al-Kaida auf der arabischen Halbinsel (AQAP), einem
       der aggressivsten Ableger der Gruppierung.
       
       ## Niederlande ziehen Botschaftspersonal ab
       
       Aufgrund „neuer Informationen“ haben am Donnerstag die letzten vier
       Mitarbeiter der niederländischen Botschaft im Jemen das Land verlassen. Den
       Informationen zufolge sei die Botschaft ein mögliches Ziel eines
       terroristischen Anschlags, begründete Außenminister Frans Timmermans die
       Anweisung. Um welche Informationen es sich dabei handelt, teilte das
       Ministerium nicht mit.
       
       Skeptisch kommentierte der linksliberale britische [4][Independent] die
       Terrowarnungen in einem Leitartikel. Es „wäre sehr bequem, so schnell nach
       den Enthüllungen des US-Informanten Edward Snowden über die elektronische
       Überwachungstätigkeit einen Erfolg der US-Nachrichtendienste zu verkünden“,
       heißt es in dem Beitrag.
       
       „Wenn die Bedrohung, die vom Jemen ausgeht, echt ist, dann ist es
       bedauerlich, dass es auch einige ebenso echte Gründe für Skepsis gibt“,
       folgert der Autor. Er stellt zudem die Frage in den Raum, ob die USA die
       Terrorgefahr gewollt inszinieren, „um Sondertruppen im Jemen zu
       stationieren.“
       
       8 Aug 2013
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Nach-Terrorwarnungen/!121366/
   DIR [2] /Angst-vor-Al-Qaida-Anschlaegen/!121218/
   DIR [3] /Terrorwarnungen-fuer-Jemen/!121332/
   DIR [4] http://www.independent.co.uk/voices/editorials/yesterday-in-yemen-8750282.html
       
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