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       # taz.de -- Asylentscheidung für Snowden: Obama von Russland enttäuscht
       
       > Der US-Präsident spricht von einer „Denkweise des kalten Krieges“. Am
       > G-20-Gipfel in St. Petersburg wird Obama trotzdem teilnehmen.
       
   IMG Bild: Sieht nicht glücklich aus: Barack Obama.
       
       BURBANK ap | US-Präsident Barack Obama ist nach eigenen Angaben enttäuscht
       über die russische Asylentscheidung für den Whistleblower Edward Snowden,
       wird aber dennoch am Sankt Petersburger G20-Gipfel im September teilnehmen.
       In einem Interview des Fernsehsenders NBC sagte er am Dienstag, im
       Verhältnis mit Russland gebe es einige „grundlegende Herausforderungen“,
       die zur Moskauer Haltung im Fall Snowden geführt hätten.
       
       „Es hat Zeiten gegeben, in denen sie in die Denkweise des Kalten Krieges
       und eine Kalte-Kriegs-Mentalität zurückgefallen sind“, sagte Obama in
       seinen ersten öffentlichen Äußerungen zur Entscheidung Russlands in der
       vergangenen Woche, dem früheren US-Geheimdienstmitarbeiter Snwoden für ein
       Jahr Asyl zu gewähren.
       
       Trotz dieser Differenzen werde er am G20-Gipfel teilnehmen, weil es für die
       USA wichtig sei, dabei vertreten zu sein. Er sagte aber nicht, ob es ein
       separates Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau
       geben werde. Das Weiße Haus hat erklärt. es prüfe den „Nutzwert“ einer
       solchen Begegnung.
       
       Die USA wollen, dass Russland ihnen Snowden ausliefert, der umfassende
       Details über Spähprogramme des Geheimdienstes NSA bei der Telefon- und
       Internetkommunikation enthüllt hat. Snowden war nicht direkt beim NSA
       angestellt, sondern gelangte an die geheimen Informationen als Mitarbeiter
       eines Unternehmens, das einen IT-Auftrag von der Geheimdienstbehörde
       erhalten hatte. Obama sagte, diese Tatsache lasse ihn darüber nachdenken,
       ob die US-Regierung „so viel Zeugs nach draußen“ an externe Firmen geben
       sollte.
       
       Obama kritisierte ein russisches Gesetz gegen Homosexuelle. Er habe keine
       „Geduld mit Ländern, die versuchen, Schwule und Lesben und transsexuelle
       Personen auf eine Art und Weise einzuschüchtern oder verletzend gegen sie
       sind“. Auf die Frage, ob das Auswirkungen auf die Olympischen Winterspiele
       in Sotschi 2014 haben werde, sagte Obama, Russland habe ein großes
       Interesse daran, sicherzustellen, „dass die Olympischen Spiele
       funktionieren“.
       
       7 Aug 2013
       
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