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       # taz.de -- Foodwatch kritisiert Hipp: Gesüßtes unter anderem Namen
       
       > Nur noch „Kindgerechte“ Produkte? Verbraucherschützer werfen dem
       > Hersteller von Kindernahrung vor, gezuckerten Tee einfach über eine
       > Tochterfirma weiter zu verkaufen.
       
   IMG Bild: Hier ist der Zuckertee wohl nicht zu finden.
       
       BERLIN afp | Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch hat den
       Kindernahrungshersteller Hipp für den Verkauf eines zuckerhaltigen Tees
       über seine Tochterfirma Bebivita kritisiert. Hipp selbst habe zwar vor
       einem Jahr angekündigt, derartige Tees nicht mehr zu verkaufen, dennoch
       laufe die Vermarktung über die Tochterfirma weiter, erklärte Foodwatch am
       Donnerstag in Berlin. Bebivita entgegnete, die Tees schon seit über zehn
       Jahren anzubieten.
       
       Die Kritik der Organisation bezieht sich auf einen Instant-Früchtetee für
       Kinder ab zwölf Monaten - also ein Granulat zum Auflösen in Wasser. Es
       enthalte Zucker und widerspreche dem von Hipp oft für sich reklamierten
       Anspruch, „kindgerechte“ und „gesunde“ Produkte anzubieten, erklärte
       Foodwatch.
       
       Passe ein Nahrungsmittel nicht zu dieser Philosophie, werde es von Hipp
       einfach unter dem Namen Bebivita verkauft, kritisierten die
       Verbraucherschützer. Kinder sollten generell nur ungesüßte Getränke
       bekommen, erklärte Foodwatch unter Berufung auf Ernährungsexperten.
       
       Foodwatch startete am Donnerstag eine E-Mail-Aktion, mit der Verbraucher
       Firmenchef Claus Hipp auffordern sollen, die Produkte einzustellen. Bereits
       vor etwa einem Jahr war die Organisation mit einer Kampagne gegen die Tees
       vorgegangen, die damals noch direkt bei Hipp vertrieben wurden. 2012
       verlieh Foodwatch den zuckerhaltigen Tees für Kinder seinen Negativpreis
       Goldener Windbeutel. Hipp nahm die Tees vom Markt.
       
       Bebivita selbst warnt auf den Etiketten seines Tees in einem Hinweis für
       Zahngesundheit vor den Folgen übermäßigen Konsums für Kinder. "Dieses
       Getränk enthält Kohlenhydrate, die durch häufiges oder andauerndes Nuckeln
       aus der Flasche schwere Zahnschäden (Karies) verursachen können", heißt es
       dort. Allerdings steht auf der Packung vorn auch der deutlich sichtbare
       Werbeaufdruck „mild gesüßt“.
       
       Am Donnerstag verwies Bebivita darauf, dass die Kindertees nur 1,9 Gramm
       Zucker je 100 Milliliter erhielten - allerdings nur, wenn die Eltern sie
       entsprechend gering dosieren. Zum Vergleich: Reiner Apfelsaft bringt es auf
       etwa 10 Gramm je 100 Milliliter. Der Wert für eine selbst gemixte
       Apfelschorle liegt bei etwa drei Gramm, bei fertig gekaufter ist er meist
       höher. 100 Milliliter Cola enthalten rund 10,5 Gramm Zucker.
       
       1 Aug 2013
       
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