# taz.de -- Winterspiele in Sotschi 2014: Homo-Propaganda bleibt verboten
> Der Minister stellt klar: Auch während Olympia gelten die russischen
> Anti-Homo-Gesetze. Das IOC hatte kürzlich noch mitgeteilt, Russland werde
> das Gesetz aussetzen.
IMG Bild: In Sotschi auch während Olympia verboten: Demo von Homoaktivisten in St. Petersburg
MOSKAU dpa | Russland will das neue und international scharf kritisierte
Anti-Homosexuellen-Gesetz nun doch bei den Olympischen Winterspielen 2014
in Sotschi anwenden. „Niemand verbietet Athleten mit nicht traditioneller
sexueller Orientierung, nach Sotschi zu kommen, aber wenn sie diese auf der
Straße propagieren, werden sie dafür zur Verantwortung gezogen“, sagte
Sportminister Witali Mutko am Donnerstag der staatlichen Agentur R-Sport
und widersprach damit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC).
Kremlchef Wladimir Putin hatte am 30. Juni ein Verbot von
Homosexuellen-Propaganda unterzeichnet. Damit stehen Äußerungen über
gleichgeschlechtliche Lebensweisen in Gegenwart von Minderjährigen unter
Geldstrafe.
Das IOC hatte mitgeteilt, es habe „von höchster Regierungsstelle in
Russland Zusicherungen erhalten, dass das Gesetz diejenigen, die an den
Spielen teilnehmen, nicht betreffen wird“. Das bestätigte der Sprecher des
für Olympia 2014 zuständigen Vizeministerpräsidenten Dmitri Kosak.
Sportler müssten sich an örtliche Gesetze halten, sagte Mutko nun. „So ist
es auch hier. Komm her, aber zieh keine Jugendlichen mit hinein, propagiere
nicht - darum geht es“, meinte der Minister.
1 Aug 2013
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