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       # taz.de -- Debatte über Stadtentwicklung: Streit um Bauausstellung
       
       > Stadtsoziologin Saskia Sassen antwortet auf den offenen Brief einer
       > gentrifizierungskritischen Initiative aus Hamburg-Wilhelmsburg.
       
   IMG Bild: Will den Hamburger Süden aufwerten: die Internationale Bauausstellung (IBA) in Wilhelmsburg.
       
       HAMBURG taz | Die [1][Stadtsoziologin Saskia Sassen hat auf den offenen
       Brief der Initiative Arbeitskreis Umstrukturierung Wilhelmsburg (AKU)
       geantwortet]. Die GentrifizierungskritikerInnen aus dem Netzwerk Recht auf
       Stadt hatten der New Yorker Professorin, die Kuratoriumsmitglied der
       Internationalen Bauausstellung (IBA) in Hamburg war, [2][in einem offenen
       Brief] mangelnde kritische Distanz und Zynismus vorgeworfen.
       
       Sassen bekräftigt nun auf ihrer Homepage ihr Anliegen, sich der
       Herausforderung der Aufwertung und Entgiftung großer Flächen in armen
       Gebieten anzunehmen, ohne damit zugleich einen Gentrifizierungsprozess in
       Gang zu setzen.
       
       Anlass ist ein [3][Interview in der taz]. Dort hatte Sassen betont, dass
       die Veränderungen im Stadtteil Wilhelmsburg sich deutlich von einer
       Gentrifizierung unterscheiden. Auch verteidigte sie die Haltung der IBA,
       sie habe „Aufwertung ohne Gentrifizierung“ vorangetrieben.
       
       „Die Elbinsel hatte riesige vergiftete Landstriche und es gibt Wohnlagen,
       die eine Aufwertung aushalten können“, erklärt sie. „Darüber hinaus denke
       ich, dass es auch für Gegenden, in denen Menschen mit niedrigem Einkommen
       leben, gut ist, eine gute Architektur und ökologisch intelligente
       Technologien für Wasser und Licht zu bekommen.“
       
       Man könne die Möglichkeit nicht aufgeben, arme Gebiete aufzuwerten – aber
       das müsse mit Vorsicht geschehen. Statt zu akzeptieren, dass man nichts
       verbessern kann, weil Veränderung Gentrifizierung bedeutet, gehe es für
       Sassen darum, die Kosten für die Bewohner möglichst gering zu halten.
       
       Ein weitere Streitpunkt betrifft die Mietpreise im Wilhelmsburger
       „Weltquartier“, das im Zuge der IBA saniert wurde. Während der AKU auf neue
       Mietverträge verweist, bei denen die Kaltmieten um 20 Prozent gestiegen
       seien, betont Sassen dass die Mieten pro Quadratmeter im Schnitt nur
       geringfügig erhöht wurden und es eine Mietpreisbindung über 30 Jahre gebe.
       
       31 Jul 2013
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://saskiasassen.com/to-aku.php
   DIR [2] http://akuwilhelmsburg.blogsport.eu/2013-07-offener-brief-an-saskia-sassen/
   DIR [3] /!116970/
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Lena Kaiser
       
       ## TAGS
       
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