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       # taz.de -- US-Behörde beschuldigt Großbank: JPMorgan manipuliert Energiepreise
       
       > Bei Energieauktionen soll JPMorgan künstlich Preise in die Höhe getrieben
       > haben. Zahlt die Bank 400 Millionen US-Dollar, könnte ein Verfahren
       > vermieden werden.
       
   IMG Bild: Was kostet Strom? JPMorgan „gestaltet“ die Preise mit.
       
       WASHINGTON rtr/afp | Die Großbank JPMorgan Chase hat nach Behördenangaben
       Energiepreise manipuliert. Die nach Bilanzsumme größte Bank der USA habe
       den Preis für Strom durch Auktionen künstlich in die Höhe getrieben, heißt
       es in einem am Montag veröffentlichten Dokument der Energiebehörde Ferc.
       
       Die Ferc wirft der Bank vor, dass sie in den Jahren 2010 und 2011 in acht
       Fällen den Energiemarkt manipuliert habe. Händler sollen in Kalifornien und
       dem Mittleren Westen der USA versucht haben, mit einer nicht ganz sauberen
       Angebotstaktik die Gewinne nach oben zu treiben. Die von den
       Manipulationsvorwürfen betroffenen Händler wurden jedoch nicht benannt.
       
       Die Ermittlungen richten sich gegen die Tochterfirma JPMorgan Ventures
       Energy Corporation. Diese habe unter anderem in fünf Fällen Auktionen mit
       dem Ziel betrieben, vom kalifornischen Versorger Caiso „illegale Zahlungen
       zu höheren Preisen als auf dem Markt“ zu erhalten. In drei Fällen sei das
       beim Versorger Miso aus dem Mittleren Westen der Fall gewesen.
       
       JPMorgan Chase wollte sich zu den Vorwürfen auf Anfrage nicht äußern. Nach
       Angaben aus informierten Kreisen verhandelt die Behörde derzeit mit dem
       Finanzinstitut darüber, den Streit beizulegen. Auf JPMorgan kommt demnach
       eine Zahlung von 400 Millionen Euro zu.
       
       ## Rohstoffgeschäft aufgegeben
       
       Unter dem wachsenden Druck der Aufsichtsbehörden hatte JPMorgan erst am
       Freitag überraschend den Rückzug aus dem Geschäft mit physischen Rohstoffen
       angekündigt. Dazu gehörte der Handel etwa mit Öl oder Metallen, die sich
       faktisch im Besitz von JPMorgan befinden. Dazu unterhielt die Bank bislang
       auch eigene Metall-Lagerhäuser und Stromkraftwerke. Am Geschäft mit
       Rohstoff-Derivaten und Edelmetallen will JPMorgan hingegen festhalten.
       
       Die Ferc hat in diesem Monat bereits eine Strafe gegen die britische
       Großbank Barclays verhängt. Sie soll 470 Millionen Dollar zahlen, weil vier
       ihrer Händler den Strommarkt in Kalifornien manipuliert haben sollen.
       Barclays hatte angekündigt, gerichtlich dagegen vorzugehen.
       
       30 Jul 2013
       
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