# taz.de -- Nach Hungerstreik in Eisenhüttenstadt: Georgischer Flüchtling abgeschoben
> Aus der Klinik direkt ins heimische Georgien. Bei einem hungerstreikenden
> Abschiebehäftling aus Eisenhüttenstadt hat die Polizei möglicherweise
> kurzen Prozess gemacht.
IMG Bild: Ein Mitstreikender wurde aus der Abschiebehaft entlassen.
EISENHÜTTENSTADT/POTSDAM dpa | Ein hungerstreikender Flüchtling aus
Eisenhüttenstadt (Oder-Spree) ist nach Angaben seiner Anwältin am
Donnerstag direkt aus der Klinik in seine Heimat Georgien abgeschoben
worden. Dies wurde der Nachrichtenagentur dpa aus verlässlicher Quelle
bestätigt.
Dagegen wollte die zuständige Bundespolizei am Abend zunächst keine
Stellungnahme abgeben. Der Fall werde noch geprüft, hieß es.
Das Netzwerk „Lager in Eisenhüttenstadt“ protestiere mit aller Schärfe
gegen die Vorgehensweise, sagte sein Vertreter Dirk Stegemann. Die
Abschiebung – „insbesondere in diesem Gesundheitszustand“ – sei
„rechtswidrig und illegal“, das Verfahren, bei dem Amtsärzte und Polizei
Hand in Hand arbeiteten, „völlig intransparent“.
Das Netzwerk fordere vor einer solchen Maßnahme eine externe medizinische
Untersuchung. Der betroffene Georgier müsse umgehend nach Deutschland
zurückgebracht werden. Er soll über Frankfurt am Main in seine Heimat
zurückgebracht worden sein.
## Flüchtling aus Pakistan bleibt
Ein anderer Flüchtling aus Pakistan komme nach seinem Hungerstreik im
Rahmen der deutschlandweiten Verteilung von der Erstaufnahmestelle
Eisenhüttenstadt in eine Berliner Einrichtung für Asylbewerber, teilte eine
Sprecherin des brandenburgischen Innenministeriums mit.
Er und der Georgier sind zwei von ursprünglich vier Flüchtlingen, die mit
[1][einem Hungerstreik] gegen die aus ihrer Sicht schlechten Bedingungen in
dem Aufnahmeheim protestiert hatten. Sie waren deshalb in ein Krankenhaus
gekommen.
Nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Frankfurt (Oder) war der
Mann aus Pakistan am Mittwoch aus der Abschiebehaft in Eisenhüttenstadt
entlassen worden. Der Flüchtling hatte gegen seine drohende Abschiebung
geklagt, wie ein Sprecher des Gerichts sagte. [2][Bis zur endgültigen
Entscheidung] könne er in Deutschland bleiben.
Am Donnerstag sollte er den ursprünglichen Plänen zufolge nach Ungarn
abgeschoben werden.
Der Georgier war dem Lager-Netzwerk zufolge am Donnerstag aus der
Abschiebehaft in ein Krankenhaus verlegt worden. Er aß zwar nichts, nahm
aber Flüssigkeit zu sich.
26 Jul 2013
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