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       # taz.de -- taz.de bewirbt sich bei „Zeit Online“: Nimm mich, Jochen!
       
       > „Zeit Online“-Chef Jochen Wegner gibt eine als Interview getarnte
       > Stellenanzeige auf. Die taz.de-Redaktion zögert nicht lange.
       
   IMG Bild: Flexibel und frisiert: die taz.de-Redaktion (Ausschnitt).
       
       Lieber Jochen,
       
       als Chef von [1][Zeit Online] liegt die Leitung eines der interessantesten
       Onlineangebote deutscher Sprache in Deinen Händen. Deine Kennzahlen sind
       beeindruckend: ständig wachsende Reichweite, ein motiviertes Team und ein
       Stammhaus, das keine Kosten und Mühen scheut, Dich zu unterstützen.
       
       Mit großem Interesse [2][lese ich nun ein Interview], das Du mit dem
       Branchendienst meedia.de führtest. Dein Hinweis auf künstlich aufgeblähte
       Reichweite spricht mir aus dem Herzen, die Kritik „an affektgetriebener“
       Berichterstattung ebenso. Die Darstellung des Spagats zwischen
       minutenaktueller Berichterstattung und ausgeruhter Analyse entspricht auch
       meiner Erfahrung. Ich teile Dein Bestreben, die klügsten Leserinnen und
       Leser mit einer Art „minütlicher Wochenzeitung“ zu binden und ziehe vor dem
       großen [3][Tour-de-France-Projekt] und dem [4][Zeit-Blog zum NSU-Prozess]
       den Hut.
       
       Apropos Hut: Du sagst, du suchst „einen neuen Redakteurs-Typus, der
       programmieren und visualisieren kann und dabei den Journalismus nicht aus
       den Augen verliert“. Aber warum machst Du das in einem Interview? Du weißt
       doch wo ich bin und was ich kann.
       
       Ich kann: Visualisieren, Journalismus, Programmieren. Als Team. Deshalb ist
       er hier, mein Hut. Man muss mir nicht „viel Geld bieten“. Ich will einfach
       nur „ein Umfeld, in dem ich glücklich bin“. Ich habe Relaunch-Erfahrung mit
       einem – noch nicht, aber bald – „responsiven Design“ und bin auch nicht
       profitabel, aber „spielfreudig“. Lass uns diesen Weg gemeinsam gehen.
       
       Ich würde mich sehr freuen, mit meinen siebeneinhalb Planstellen (ohne
       Webmaster, aber mit Überhang) an den Asketischen Platz zu ziehen, und werde
       sicher nicht mehr kosten als ein zeit.de-Ressortleiter. Du kannst mich auch
       [5][freiwillig und nach eigenem Ermessen bezahlen]. Du weißt ja: „Betteln –
       das darf nur die taz.“
       
       Ganz ganz liebe Grüße von Deiner eierlegenden Wollmilchsau, der
       taz.de-Redaktion.
       
       25 Jul 2013
       
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