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       # taz.de -- Kommentar Fusion von E-Plus und O2: Allianz oder Untergang
       
       > Der Wettbewerb wird unter der Fusion von E-Plus und O2 nicht leiden. Für
       > die Kunden könnte das mobile Internet in Zukunft schneller werden.
       
   IMG Bild: Mit dem Milliardendeal geht Vodafone auf Einkaufstour bei den Kabelanbietern.
       
       E-plus und O2 fusionieren zum größten deutschen Mobilfunkanbieter. Mit
       zusammen 43 Millionen Kunden avancieren die beiden Netzbetreiber zumindest
       auf dem Papier zum Marktführer.
       
       Tatsächlich aber tun sich hier zwei zusammen, die aus eigener Kraft nicht
       überleben könnten. Die Fusion bereinigt einen Markt, der mit 113 Millionen
       Handys bei 80 Millionen Einwohnern übersättigt ist. Für E-Plus und O2
       ergibt es keinen Sinn, im Alleingang weiter Milliarden in schnellere
       Mobilfunknetze zu investieren.
       
       Der einstige Monopolist und aktuelle mobile Markführer Telekom deklassiert
       seine Mitbewerber in Sachen Netzqualität und Netzabdeckung, insbesondere
       bei der Versorgung mit schnellem Internet. In Deutschland ist die mobile
       Mehrklassengesellschaft seit Jahren Realität: Traditionell sind
       E-Plus-Kunden am ärmsten dran. Deren Netz gleicht einem Flickenteppich und
       ist in vielen ländlichen Gebieten nervtötend langsam. Erfolgreich ist
       E-Plus vor allem dank seiner Billig-Tarife.
       
       Warnungen, der Wettbewerb würde in Zukunft mit den nur noch drei
       verbliebenen Mobilfunknetzen von Telekom, Vodafone und O2/E-Plus leiden,
       sind jedoch unbegründet. Die Niederlande zeigen, dass auch in einer solchen
       Konstellation ein harter Preiskampf herrscht.
       
       Andere Nachteile für Handy-Kunden sind durch den Zusammenschluss auch nicht
       zu erwarten. Die Fusion soll mehr als fünf Milliarden Euro Einsparungen
       bringen. Die spanische Telefónica, die hinter der Marke O2 steht, tut gut
       daran, dieses Geld in den Ausbau ihres Netzes zu investieren, um sich auf
       Deutschlands Mobilfunkmarkt weiter zu behaupten. Profitieren werden davon
       die Kunden, die sich auf ihrem Smartphone unterwegs noch im Schneckentempo
       durchs Internet klicken müssen.
       
       23 Jul 2013
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Tarik Ahmia
       
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