# taz.de -- Gedenktafen für NSU-Opfer: Gravierte Fehler
> In Nürnberg und Dortmund stehen auf den Gedenkstätten für die NSU-Opfer
> falsche Todesdaten. Dortmunds Oberbürgermeister hat sich bereits
> entschuldigt.
IMG Bild: Zwei von zehn Todesdaten falsch: Gedenkstein für NSU-Opfer in Dortmund.
DORTMUND/NÜRNBERG dpa | Die Städte Dortmund und Nürnberg haben auf
Mahnmalen zum Gedenken an die NSU-Opfer falsche Todestage eingravieren
lassen. Auf beiden Gedenktafeln steht der 5. Juni 2005 als Todesdatum für
Ismail Yasar. Tatsächlich starb der Restaurantbesitzer aber am 9. Juni 2005
in Nürnberg. In Dortmund ist außerdem das Todesdatum für den Blumenhändler
Enver Simsek falsch. Er starb nicht am 11. November 2000, sondern am 11.
September 2000 in Nürnberg.
Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau (SPD) entschuldigte sich am
Mittwoch bei den Angehörigen. Die Stadt bedauere die Fehler zutiefst, hieß
es in einem Schreiben. Ein Steinmetz sei bereits dabei, die Daten
auszubessern. Die [1][Bild] hatte am zuerst über die Fehler in Dortmund
berichtet.
Der Todestag von Ismail Yasar sei der Verwaltung falsch mitgeteilt worden.
Seit einer gemeinsamen Erklärung der Oberbürgermeister von Dortmund,
Nürnberg, Hamburg, München, Rostock, Kassel und Heilbronn ziehe sich das
falsche Datum durch alle Vorgänge, heißt es in der Mitteilung. In den
sieben Städten sind die zehn Opfer der mutmaßlichen NSU-Terroristen
umgekommen. Die Bürgermeister hatten sich darauf verständigt, Gedenkstätten
für die Mordopfer mit einer einheitlichen Botschaft zu errichten.
An dem falsche Todesdatum bei Enver Simsek war die Stadt Dortmund
vermutlich alleine Schuld. Es habe offensichtlich einen Übertragungsfehler
gegeben, hieß es in der Mitteilung.
## Neue Daten werden Freitag eingraviert
Oberbürgermeister Sierau hatte das Mahnmal erst vergangenen Samstag
eingeweiht. Zu der Gedenkstätte gehören die zwei Meter hohe Stele mit den
Namen der Getöteten - darunter auch Kioskbesitzer Mehmet Kubasik, der 2006
in Dortmund starb - und ein zehn Meter langer Basaltstein auf einer
Grünfläche.
Nach Angaben der Stadt hat ein Steinmetz am Mittwoch die falschen Zahlen
aus dem Mahnmal geschlagen und die Stelle mit Harz gefüllt. Spätestens am
Freitag soll er die richtigen Daten eingravieren.
17 Jul 2013
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