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       # taz.de -- Ermittlungen zur Lagarde-Liste: Papakonstantinou nicht mehr immun
       
       > Gegen den ehemaligen griechischen Finanzminister wird wegen Veruntreuung
       > und Dokumentenfälschung ermittelt. Seine Immunität wurde vom Parlament
       > aufgehoben.
       
   IMG Bild: Giorgos Papakonstantinou: Dem früheren Minister drohen bei einer Verurteilung bis zu zehn Jahre Haft.
       
       ATHEN afp | Das griechische Parlament hat in der Nacht zum Dienstag die
       Aufnahme strafrechtlicher Ermittlungen gegen Ex-Finanzminister Giorgos
       Papakonstantinou ermöglicht. Eine deutliche Mehrheit von neun Zehnteln der
       Abgeordneten votierte für die Aufhebung der Immunität, nach der nun unter
       anderem wegen Veruntreuung und Dokumentenfälschung gegen Papakonstantinou
       ermittelt werden kann.
       
       Bei dem Fall geht es um die Affäre um die sogenannte Lagarde-Liste.
       Papakonstantinou hatte im Jahr 2010 von der damaligen französischen
       Finanzministerin Christine Lagarde eine Liste mit den Namen von 2000
       griechischen Staatsbürgern erhalten, die zweifelhafte Konten bei der Bank
       HSBC in der Schweiz führten. Von dieser Liste soll der frühere Minister
       drei Namen von Verwandten gestrichen haben, um diese zu schützen.
       
       Papakonstantinou bestritt in der Nacht zum Dienstag erneut die Vorwürfe. Er
       sei zum „Sündenbock“ der Finanzkrise gemacht worden, sagte er vor den
       Abgeordneten in einer letzten Ansprache vor dem Votum. Ihm drohen bei einer
       Verurteilung bis zu zehn Jahre Haft.
       
       Papakonstantinou war maßgeblich an der Ausarbeitung des ersten
       Rettungspaktes der internationalen Gläubiger beteiligt, um das hoch
       verschuldete Land vor der Pleite zu bewahren. Er hat sich inzwischen aus
       der Politik zurückgezogen.
       
       16 Jul 2013
       
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