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       # taz.de -- Amnesty International trifft Whistleblower: Edward Snowden lädt ein
       
       > Der Whistleblower hat angeblich Vertreter von
       > Menschenrechtsorganisationen zu einem Treffen zusammen getrommelt.
       > Snowden sucht immer noch Asyl.
       
   IMG Bild: Hier soll sich der amerikanische Geheimdienstspezialist seit knapp drei Wochen aufhalten. Nun scheint er aus dem Transitbereich des Moskauer Flughafens den Ausgang finden zu wollen.
       
       MOSKAU ap | Der Chef der Russland-Abteilung der Menschenrechtsorganisation
       Amnesty International, Sergej Nikitin, hat ein Treffen mit dem
       US-Spionage-Enthüller Edward Snowden angekündigt. Er werde den US-Bürger
       Snowden noch am Freitag treffen, sagte Nikitin der Nachrichtenagentur AP.
       Wo das Treffen stattfinden würde, wollte er nicht sagen. Möglicherweise ist
       ein erneutes Asylgesuch Snowdens an Russland der Grund für das Treffen.
       
       Russische Nachrichtenagenturen berichteten, Snowden habe mehrere
       Organisationen, darunter die Anti-Korruptions-Organisation Transparency
       International und die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch,
       aufgerufen, sich am Freitag mit ihm auf dem Moskauer Flughafen
       Scheremetjewo zu treffen. Dort soll sich Snowden seit seiner Ankunft aus
       Hongkong am 23. Juni aufhalten.
       
       Der Chef des Moskauer Anwaltverbandes, Genri Resnik, sagte der
       Nachrichtenagentur Interfax, auch er sei zu dem Treffen eingeladen worden
       und wolle versuchen, daran teilzunehmen. Seinen Angaben zufolge sollte das
       Treffen um 16.30 Uhr (Ortszeit; 14.30 Uhr MESZ) am Flughafen stattfinden.
       
       ## Geheimagent auf der Suche nach Asyl
       
       Snowden wird von den US-Behörden wegen seiner Enthüllung von
       Überwachungsprogrammen des US-Geheimdienstes NSA gesucht. Der 30-Jährige
       hat in mehreren Ländern Asyl beantragt. Venezuela, Nicaragua und Bolivien
       haben ihre Bereitschaft erklärt, Snowden Asyl zu gewähren. Allerdings
       bleibt nach wie vor unklar, ob Snowden von Moskau in eines dieser
       lateinamerikanischen Länder reisen könnte, ohne den Flugraum der USA oder
       ihrer Verbündeter zu durchfliegen.
       
       Anwalt Resnik vermutete, dass Snowden das Treffen am Freitag angesetzt
       haben könnte, um sich erneut um Asyl in Russland zu bemühen. Der
       Spionage-Enthüller hatte bereits Asyl in dem Land beantragt, seinen Antrag
       dann aber nach Angaben russischer Behörden zurückgezogen. Grund war die
       Ankündigung des russischen Präsidenten Wladimir Putin, dass Snowden als
       Bedingung für Asyl mit der Enthüllung von US-Geheimnissen aufhören müsse.
       
       12 Jul 2013
       
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